Team Beyoncé – Warum wir ihre „Lemonade“ lieben

Am Samstag, den 23 April, überraschte uns Beyoncé (zum zweiten Mal) mit einem neuen visuellen Album „Lemonade“. Es ist laut, stark und voller Emotionen.

FOTOS: „Lemonade“ auf tidal.com

Laut Beyoncés offizieller Ankündigung auf Tidal, ist „Lemonade“ eine Erzählung über die Reise, die jede Frau auf dem Weg zur Selbstfindung machen muss. Die Inspiration ist die Großmutter von Jay-Z, die an ihrem 90. Geburtstag eine Rede mit den folgenden Worten hielt:

I had my ups and downs but I always find the inner strength to pull myself up.
I was served lemons, but I made lemonade.

Das Album soll an erster Stelle eine Power-Botschaft für Frauen sein. „Lemonade“ ist eine Hymne an die schwarze Frau in Amerika. Denn Limonade ist eine Metapher für das, was Afroamerikanische Frauen aus den Zitronen gemacht haben, die ihnen Männer vor und nach der Sklaverei gereicht haben. An zweiter Stelle ist es eine (nicht so) süße Rache an Ehemann Jay-Z. Als Antwort auf seinen Betrug, seine Lügen und seine „side chicks“. Es ist mehr als ein Album: Beyoncé zeigt der ganzen Welt, dass auch sie eine Frau ist. Eine verletzte Frau, die ihre Enttäuschungen und ihren Ärger verarbeiten kann. Und vergeben kann. 🍋

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Das erste visuelle Album von Bey „Beyoncé“, das am 13.Dezember 2013 erschien, galt mit seinen Tracks „Flawless„, „Drunk in Love“ oder „Yoncé“ als der Inbegriff feministischer Girlpower und Love. Und gerade als wir uns fragten, ob Bey ihre Musikkarriere für die Kreation von Sportklamotten und für das Wohl ihrer Familie aufgeben hat, tauchte „Lemonade“ auf. Das „Ding„, dass Bey auf sehr mysteriöse Weise vor einer Woche auf Instagram ankündigte, ist tatsächlich ihr neues Album, begleitet von einem einstündigen Musikvideo, das eher einem Kurzfilm ähnelt. Das Meisterwerk ist von unserem beloved Director Khalil Joseph produziert, der unter anderem schon für Kenzo, FKAtwigs oder Flying Lotus atemberaubende Filme kreierte. Aber damit nicht genug:

Beyonce_Lemonade_2
<3 Beyoncé

Beyoncé hat in „Lemonade“ eine Formation von starken, kreativen Frauen vereint (die einzige die fehlt ist ihre Schwester Solange Knowles).

Jung-Schauspielerin Amanda Sternberg macht Portraits mit einer alten Kamera. Chloe & Halle Bailey, die Schwestern, die durch Beyoncé-Cover bekannt wurden, posen neben den Twins von Ibeyi, deren Lied „River“ Bey schon vor Monaten auf ihren Instagram Account pushte. Winnie Harlow, das kanadische Model, das an der Hautkrankheit Vitiligo leidet, posed im Freiheitsstatue-Outfit vor dem Spiegel. Quvenzhane Wallis, das talentierte Mädchen mit dem unaussprechlichen Namen aus „Beasts of the Southern Wild“ (2012) schaut selbstbewusst in die Kamera. Und Tennis-Ikone Serena Williams twerkt in „Sorry“ neben Beyoncé in einem Body, der keinen Zweifel an ihren sportlichen Kurven lässt:

„Middle fingers up, put them hands high
Wave it in his face, tell him, boy, bye
Tell him, boy, bye, middle fingers up
I ain’t thinking ‚bout you

Sorry, I ain’t sorry
Sorry, I ain’t sorry
I ain’t sorry, nigga, nah
I ain’t thinking ‚bout you
Sorry, I ain’t sorry
Sorry, I ain’t sorry
No no, hell nah“

#sorrynotsorry
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Und es geht noch weiter: Die stärksten Szenen sind die, bei denen Gwen Carr (Mutter von Eric Garner), Sybrina Fulton (Mutter von Trayvon Martin) und Lesley McSpadden (Mutter von Michael Brown) mit einem Portrait um ihre verstorbenen Söhne trauern, die bei rassistischen polizeilichen Eingriffen gestorben sind. Starke Bilder, die auch ohne Worte einen bewegenden Effekt haben.

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Und sonst noch: Beyoncé mischt klassische US-South-State Referenzen mit afrikanischen Traditionen. Die Kulissen sind die träumerischen Landschaften des „Bayu“-States Louisiana, mit seinen Sümpfen, riesigen Bäumen, weiten Seen und typischen Plantagen-Villen: Ein Überbleibsel der Sklavenzeit.

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Die Outfits sind bunt und teils mit afrikanischen Waxprints versehen. Die Frisuren sind großartig: Afro, Braids, Cornrows. Außerdem religiöse Yoruba-Körperbemalungen, für die der nigerianische Künstler Laolu verantwortlich ist.

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Lemonade“ ist in Zusammenarbeit mit dem Who is Who der Musikszene entstanden: Diplo, Mike Will, Just Blaze und Ezra Koenig von The Vampire Weekends haben das Album mitproduziert und Features von James Blake, Kendrick Lamar und Jack White machen „Lemonade“ zu einem musikalischen (Trink)genuss. Das Ganze wird begleitet von Beyoncés Stimme, die die britische Dichterin Warsan Shire zitiert: „For Women Who Are Difficult To Love„.

Das gesamte Album, inklusive Video, gibt es auf tidal.com

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