Fashion in Soweto: Kristin-Lee für EDUN

Die Fotografin Kristin-Lee Moolman shootet für Bonos Marke EDUN ein ungewöhnliches SS16 Lookbook im Township von Johannesburg.

Anfang des Jahres fotografierte Kristin-Lee Moolman das SS16 Lookbook der schwedischen Footwear Marke Eytys, zusammen mit Items von den südafrikanischen Newcomer Designern Thebe MaguguRich Mini und Boyz’n’Bucks. Das Dazed Magazine zeigte die Strecke auf ihrer Online-Seite und kürte die kooperative Arbeit von Kristin-Lee Moolman und der Stylistin Gabrielle Kannemeyer als „a series of colourful images which spotlight the thriving creative underbelly of Johannesburg„: Pastellfarben, knallende Sonne, Betonbauten, Pflanzen, eigensinnige Stills, eine erfolgreiche kreative Zusammenarbeit und das Glück, in einer inspirierenden Stadt zu wohnen. Das ist Kristina-Lees Erfolgsrezept.

Die Fotografin ist in Namibia und Südafrika aufgewachsen und macht Fotos und Filme. Irgendwann wurde das so selbstverständlich, dass sie sich nicht mehr vorstellen konnte, etwas anderes zu machen als „creating imagery“ – eine Bildsprache zu kreieren. Ihr Auge ist scharf, ihre Snapshots gleichen einem Stillleben. Die Models sind Bekannte oder Einwohner der Stadt: Musiker, Künstler, junge Frauen aus Johannesburg, die ein Beispiel für eine südafrikanische Post-Apartheid-Generation sind. Starke Blicke, gekonnte Posen und ein Zuhause, das kreativ dekoriert ist. Sie sind die neuen „Sapeurs“ Afrikas. Nicht umsonst wurde die Marke EDUN auf sie aufmerksam.

Das nachhaltige Label aus New-York, das in Kenia, Madagaskar und Südafrika produziert, ist 2005 von U2 Sänger und Aktivist Bono gegründet worden. Für das SS16 Lookbook hat EDUN zusammen mit der Fotografin einen neuen Look kreiert: Solange Knowles „Losing you“ meets Quentin Tarantinos „Pulp Fiction„. Und das in der prallen Sonne Afrikas.
Kristina-Lee hat dafür die drei Powerfrauen Hauwa, Luisa and Pheto in den Statement-Kleidern der Marke abgebildet und zeigt ein anderes, modernes Bild der südafrikanischen Frau. Die ist „fashionable“, hat geschorene Haare oder eine Perücke auf, trägt sexy Kleider oder einen Hosenanzug und darf schwarz und schön sein, was in Südafrika keine Selbstverständlichkeit ist. Sexualität, Segregation, Rassismus, Sexismus: Alles Themen, die im Land der Apartheid noch aktuell sind und in Kristina-Lees Bildern Spuren hinterlassen.

Ihre Message? – „Mach, was du liebst!“
Ihre größte Angst? – „Die eigenen Erwartungen nie erfüllen zu können“
Ihr Ziel? – „Ich bin mir nicht ganz sicher, ob jeder von uns ein Ziel im Leben hat. Aber meine Bilder ermöglichen es mir, der Welt einen Sinn zu geben und meinen Fantasien nachzugehen.“

Dabei ist ihre Fotografie mehr als Kunst, sie ist eine visuelle Mini-Revolution.
Überzeugt euch selbst:

FOTOS: Kristin-Lee Moolman
STYLING: Gabrielle Kannemeyer

Mehr unter:
kristinleemoolman.tumblr.com
 edun.com

 

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