Freimachen, bitte.

Nackt ist einfach die ehrlichste Sicht. Deshalb machen wir uns zum Jahresbeginn frei und teilen mehr Liebe mit der wichtigsten Beziehung in unserem Leben: Uns selbst!

„Neues Jahr, neues Glück“ oder so ähnlich. Ob wir es wollen oder nicht: Unsere innere Uhr hat einen Reset hinter sich. Nicht zuletzt auch durch die hohe Promillezahl am letzten Abend des alten Jahres und den Unmengen von Gehirnzellen, die durch die Feierei daran glauben mussten. Unser Kopf hatte danach erst recht das Bedürfnis für einen Neustart. Zumindest wäre das eine plausible Theorie. Der Wecker klingelt wieder zu unchristlichen Zeiten, der Alltagstrott reißt uns endgültig aus dem Kurzurlaubs- aka. gesetzlicher-Feiertags-Flair und überall nerven Modelabels und Fitnessstudioketten mit der perfekten Bikinifigur. Was soll man da nur mit seinem Leben anfangen?

Der Freund, neben dem man morgens aufwacht, sieht immer noch genauso aus wie im letzten Jahr – beziehungsweise das Kissen, neben dem man aufwacht, sieht immer noch genauso wie wie letztes Jahr. Und auch das eigene Spiegelbild ist das gleiche. Wollen wir tatsächlich etwas verändern? Ist doch alles bequem so wie es ist. Aber tut es uns wirklich gut? Wir sollten den Zettel mit mehr oder minder logischen Vorsätzen zerknüllen und zum Jahresbeginn mehr  Diagramme à la „Bin ich glücklich? Wenn ja, dann… Wenn nein, dann…“ zeichnen. Freimachen lautet die Zauberformel. Wir machen uns frei von Altlasten und Aufschieberitis. Wir kündigen nun wirklich den Telefonvertrag, wir lösen uns von unglücklichen Beziehungen, wir erfüllen uns endlich einen Wunsch. Es ist wie eine Art innerer Neujahrsputz, bei dem wir alle Probleme wegfegen. Letztlich setzen wir uns selbst zurück an die Startlinie und entfernen alles, was stört, unglücklich oder wütend macht. „Jeder ist seines Glückes Schmied“ ist tatsächlich ein schlauer Satz – denn er stimmt. Es helfen uns nunmal morgens keine Vögelchen beim Anziehen, keine Zwerge erledigen nachts den Haushalt und auch kein Freund schreibt die Schlussmach-SMS an die erdrückenden Beziehungen, die wir aus dem letzten Jahr mitnehmen. Es wird weder Geld noch materialistischen Kram noch Freunde noch Freizeit regnen. So ist das nunmal. Deshalb sollten wir uns selbst unter die Arme greifen. Die Zäune, die wir um uns selbst gezogen haben, werden nun abgerissen und der eigene Stand-By-Modus hat ein Ende. Freiheit und Selbstliebe sind wieder der Antrieb, damit wir Hand in Hand mit uns selbst durchstarten können.

Wenn wir uns wirklich von allem frei gemacht haben, sollten wir uns so nackt, wie wir nun sind, betrachten und das Bild gut abspeichern (mental bitte und nicht in eurer Cloud). Denn das reduzierte zum Jahresbeginn birgt viel Potenzial und gibt uns wieder freie Sicht, auf das, was wir wirklich wollen: Glücklich sein.

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