Karo und Steffen haben sich am Alex zum ersten Mal gesehen. Das war vor drei Jahren. Mittlerweile sind sie unzertrennlich. Privat und beruflich.
FOTOS: JCS
Sie sind eines der Paare mit enormer Außenwirkung. Er in ausgebeulter Hochwasser-Dickies-Hose und zerrissener Bomberjacke. Sie mit schwarzen Plateau-Schuhen und cropped Top. Eine abgewetzte H&M-Plastiktüte dient als Aufbewahrungsort ihrer sieben Sachen. Ein Stil-Mix aus „Christian F. und Detlef“ trifft auf „Harmony Korine und Chloe Sevigny“. Ihr Auftreten schreit uns Subkultur entgegen. Eine Coolness, die fast schon weh tut. Alles nur Fassade? Sie ist Model und studiert International Business. Er ist Skater, macht gerade sein Fachabitur und hat nebenbei das Label Steffen Grap gegründet. Mit Shirts und Pullover, deren Aufdrucke seine zwei große Lieben vereinen. Berlin und Karo. Wenn man mit den beiden 19-Jährigen ins Gespräch kommt, wird schnell klar, dass gut zusammen aussehen nicht alles ist was sie zusammen hält. Sie teilen die gleichen Träume. Sie teilen die gleiche Welle. Sie teilen die erste große Liebe.
Wie habt ihr euch kennengelernt?
Karo: Richtig kennengelernt haben wir uns relativ spontan am Alex.
Steffen: Wir haben uns davor nur bei Instagram gesehen und hatten über Facebook ein bisschen Kontakt. Wir haben uns nicht wirklich getraut uns zu treffen. Wir waren damals noch sehr jung. Vielleicht 15 Jahre alt oder so. Dann haben wir ein halbes Jahr lang gar keinen Kontakt mehr gehabt und haben uns per Zufall abends mal am Alex gesehen und dachten: „Man könnte sich ja mal wieder sehen.“ [beide lachen]
Ich habe dann gefragt, ob wir uns nicht treffen sollen und dann habe ich Karo zu einem Open Air eingeladen. Sie ist mit ihren Chicas gekommen. [lacht]
Karo: Ja genau. Und ich habe ihn gesehen und war so: „Oh mein Gott. Er ist voll süß.“
Steffen: [lacht]
Karo: Und unser erstes richtiges Date war dann im Cafe am Sonntag in der Eberswalder Straße. Wir saßen da von zehn Uhr abends bis fünf Uhr morgens oder so und haben die ganze Zeit geredet.
Steffen: Wir waren die letzten. Die haben uns rausgeschmissen.
Karo: Aber ich glaube erst so zwei Monate später sind wir dann zusammen gekommen.
Steffen: Es ging auf jeden Fall schon recht früh was. Ich glaube beim dritten Date haben wir uns schon geküsst. Mit Zunge. [lacht]
Karo: Am 16. März.
Steffen: Aaah, sie weiß sogar noch das Datum.
Karo: Ja meine Freundin hatte da Geburtstag und dann war ich nicht da, weil ich mit Steffen ausgegangen bin. Aber wir sind am 1. Mai zusammen gekommen. Also zwei bis drei Monate nachdem wir uns zum ersten Mal geküsst haben.
Steffen: Das war vor fast zwei Jahren. Echt schon lange her.
Karo: Ja. Wir sind auch erste Freundin, erster Freund.
Steffen: Alles erste Erfahrungen. Das verbindet. [lacht]
Welche Eigenschaften mögt ihr am jeweils anderen am liebsten?
Steffen: Dass sie super optimistisch ist und sehr gut motivieren kann. Sie ist halt einfach mein Girl. Sie ist die Rose.
Karo: Dass er immer gut gelaunt ist.
Steffen: Das hab ich gerade gesagt. [lacht]
Karo: Ja aber wenn ich so auf Zicken-Modus bin, dann ist er immer voll ausgeglichen und lässt keine Angriffe von mir zu. Er springt nicht so darauf an. Er zickt nicht so zurück. Ich finde gut, dass er mich aushält.
Steffen: Russisches Blut ist etwas anderes. Da ist ein bisschen mehr Temperament im Spiel bei ihr. [lacht]
Karo: Ja genau, dass er mein Temperament auch aushält. Dass er immer für mich da ist und dass er mich auch immer zum Lachen bringt, zum Beispiel wenn ich mein erstes Tattoo bekomme und dann ein bisschen emotionaler bin. Ich habe mir eine Rose stechen lassen.
Steffen: Wir haben uns neulich zusammen stechen lassen. Ihres ist echt besser gestochen. Meins hätte auch ein kleines Kind machen können. Es ist halt 030. Die Berliner Vorwahl.
Was findet ihr am Style des jeweils anderen gut?
Steffen: Ich bin ja mehr so der Streetstyle-Sneaker-Typ. Und ich finde es perfekt an Karo, dass sie ein bisschen eleganter ist, aber mit einem Touch sportlich. Und dass sie immer sexy und nicht so schlabber-mäßig herumläuft, sondern schon sehr weiblich aussieht. Ja, gefällt mir.
Karo: Wir hatten auch mal eine Zeit. Irgendwann im Winter vor einem Jahr. Da hatte er so eine Depri-hauptsache-gemütlich-Zeit.
Steffen: Nur Baggyhosen, nur Schlabberhosen.
Karo: Ja und ich dann halt daneben mit so Absatzschuhen und Schlaghosen, die liebe ich ja über alles. Neben ihm war das voll der Kontrast, aber ich habe mich immer wohl gefühlt.
Steffen: Wir tauschen auch viele Klamotten.
Karo: Ja genau, ich hab mir eine mega riesige Hose gekauft, die ich mit drei Gürteln befestigen musste, die habe ich auch unten ein bisschen abgeschnitten und dann war er so: „Hey die is voll geil.“ Die Hose hat er dann auch angezogen. Hat ihm dann perfekt gepasst.
Steffen: Wir leihen uns schon oft gegenseitig was aus. Auch wenn es ab und zu nicht wieder zurück kommt.
Karo: Der Mantel. [lacht]
Steffen: Ja der Mantel ist zur Dauerleihgabe an Karo geworden. Ich habe den für sechs Euro beim Sozialwarenhaus bei mir direkt um die Ecke gesehen. So ein Ghetto-Laden, da kaufen wir die ganze Zeit Sachen ein und Karo meinte: „Oh mein Gott der steht mir viel besser. Der sieht so gut aus blablabla.“ Und ich so: „Ja der steht dir super gut.“ Und dann musste sie ihn jetzt erstmal für zwei Monate ausleihen.
Streitet ihr oft? Gibt es einen Hauptstreitpunkt?
Karo: Nee, eigentlich nicht.
Steffen: Vielleicht, dass ich manchmal ein bisschen zu hart Gammel.
Karo: Nee, meist nehme ich das nur als Argument, um irgendwas gegen ihn in der Hand zu haben. Aaah, aber ich darf hier gar nicht zu viel verraten.
Steffen: Danke! [beide lachen] Wir können auf jeden Fall nicht lange aufeinander böse sein. Spätestens nach einem Tag, denke ich, ich muss mich jetzt wieder melden. Und ich bin schon gar nicht mehr böse und habe gar keinen Bock mehr zu streiten. Eigentlich will ich schon wieder kuscheln.
Wie seht ihr eure gemeinsame Zukunft?
Karo: Wir leben in der Gegenwart.
Steffen: Safe!
Karo: Naja ich studiere ja zum Beispiel auch und ich habe unter anderem ein Auslandsemester eingeplant. Und dann planen wir schon, dass wir das zusammen verbringen wollen.
Steffen: Sie würde gerne nach Paris. Und ich habe dann gesagt: „Safe, wenn du da ein halbes Jahr hin gehst, dann bleibe ich nicht in Berlin und chille hier hart auf mich, sondern dann würde ich auf jeden Fall mitkommen. Man kann ja auch jede Menge machen in Paris. Bis dahin habe ich auch mein Fachabitur in der Tasche. Dann kann ich in Paris arbeiten. Das mit den Klamotten hat ja als kleines Projekt von mir angefangen, aber wir sind dabei das zusammen zu planen und zusammen groß zu machen.
Karo: Wir haben auch schon richtig viele Ideen.
Steffen: Ich plane gerade die neue Kollektion.
Karo: Wir haben gemeinsame Ziele. Jeder hat verschiedene Stärken und die kombinieren wir dann so, dass sie bestmöglich zur Geltung kommen.
Steffen: Es ist ja auch klar, dass man beim Arbeiten nicht immer direkt beim ersten Anlauf auf den gleichen Nenner kommt oder so was. Dafür gibt es ja auch Meinungsverschiedenheiten. Dass der eine sagt: „Ey das sieht gut aus, aber das könnte auch besser sein. Wir könnten das so und so machen.“ Und dann denkt man: „Hmm willst du mich grade schlecht machen?“ Und dann überlegt man selber nochmals und kommt zu dem Schluß: „Ja vielleicht hast du sogar recht. Es könnte doch besser sein.“ Ich finde es auf jeden Fall optimal mit Karo zusammenzuarbeiten. Das passt schon. Wir probieren jetzt das Label zusammen aufzubauen.
Karo: Und das schaffen wir auch.
Steffen: Ja das schaffen wir.
Mehr von den beiden findet ihr unter:
steffengrap.bigcartel.com
instagram.com/steffen.grap
instagram.com/karorose
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