Barbies neue Vielfalt

Die neuen Barbies - © Mattel

Barbie ist jetzt neu. Zumindest ein bisschen. Wie Mattel versucht durch verschiedene Körperformen und Hautfarben mehr Mädchen auf der ganzen Welt zu erreichen.

 

Nach Umsatzeinbußen in den letzten Jahren hat sich Mattel nun etwas Neues einfallen lassen, um mehr Mädchen mit ihrer Anziehpuppe zu begeistern. Nach 57 Jahren bekommt Barbie das erste Mal eine neue Figur. Nachdem bekannt wurde, dass Barbie sich verändert, fragen Twitter-User nun auch nach der Überarbeitung des realitätsfernen Ken und fordern Dad-Bod statt Sixpack.

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Die neue Barbie – © Mattel

Während die erste schwarze Barbie bereits in den 80ern auf den Markt kam, hatte sich an der unrealistischen Figur Barbies bislang nie etwas geändert. Ihre Körperform sei laut Forschern sogar so unrealistisch, dass eine lebendige Frau mit Barbie-Maßen nicht mehr stehen könnte.

Jetzt gibt es Puppen in vier Körpertypen, sieben Hautfarben, 22 Augenfarben und 24 Frisuren, die im Laufe des Jahres weltweit in die Läden kommen sollen. Allerdings scheint auch die Curvy Version trotz der etwas ausladenden Hüften kaum dem Durchschnitt der kurvigen Frauen zu entsprechen. Auch die schwarze Barbie kommt nicht mit natürlichem Afro, sondern mit aufgedrehten Locken daher.

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Die erste Lammily-Version © Lammily LLC

Näher an dem weiblichen Umfeld, in dem kleine Mädchen aufwachsen, ist dagegen Lammily – eine Anziehpuppe, entwickelt vom Künstler Nickolay Lamm. Ihr Körper ist dem einer durchschnittlichen 19-Jährigen nachempfunden und Make-Up trägt sie kaum. Statt mit hohen Schuhen und kurzen Kleidern können Mädchen sie mit Pickeln, Tattoos, Dehnungsstreifen, Brillen und sogar Grasflecken verzieren.

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Die neue Barbie – © Mattel

Egal, ob Barbie schon Astronautin, Geschäftsfrau, Ärztin und sogar Präsidentin war. Sie bleibt, so das Time Magazine, „ein Körper, keine Persönlichkeit, eine Projektionsfläche für das gesellschaftliche Unbehagen an Körperbildern.“ Die dünne, originale Figur der Barbie bleibt neben den neuen Körperformen weiterhin bestehen. Auch ihr Gesicht wurde nicht etwa den verschiedenen Ethnien und unterschiedlichen Typen von Frauen angepasst. Noch immer sind ihre großen Augen, ihre sehr schmale Nase und ihr Kussmund stark geschminkt.
Dass Barbie jetzt endlich nicht mehr nur eine dünne, große, blonde Frau ist, sondern mit verschiedenen Erscheinungsbildern daher kommt, ist sicher ein später, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Bis sich aber wirklich alle Mädchen in der Anziehpuppe wiederfinden, hat Barbie noch einen langen Weg zu gehen. Egal, ob auf langen oder kurzen Beinen, in knappem Skatergirl-Outfit oder im Business-Kostüm.

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Die neue Barbie – © Mattel
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