Das Mädchen der Teenagerband Supercute! hat inzwischen ihre amerikanische Volljährigkeit erreicht und versucht sich erstmals als Solokünstlerin. Wir haben Rachel Trachtenburg in ihrem zu Hause in Bushwick, NY, besucht.
Wenn Rachel Trachtenburg gefragt wird, welcher ihr Lieblingsplatz in New York ist, antwortet sie immer: „Mein Zimmer in der Wohnung meiner Eltern“. Das ist schwer zu verstehen, aber zumindest nachzuvollziehen, wenn man den 10 qm Raum betritt. Er ist gefüllt mit schrulligen Gegenständen, die das Verweilen zum Vegnügen machen. „In meinem Zimmer habe ich alles was ich brauche. Mein Künstlerbedarf, meine Tasse Tee, meine Schallplatten. Meine Kleider, meine Instrumente und meine Bücher. Es gibt viel zu tun hier und ich liebe es auf dem Bett zu essen. Alles, was mir wichtig ist, passiert hier“, erzählt Rachel. Unser Interesse ist geweckt. Wir haben mit ihr über einige Gegenstände in ihrem Zimmer gesprochen.
Meine Schallplattensammlung ist sehr wichtig für mich. Ich sammle Soundtracks auf Vinyl. Ich habe „The Virgin Suicides“. Die ist wirklich schwer zu finden. Und eine ungeöffnete Original-Platte von „Lolita“. Außerdem „The Graduate“ und mehrere Kopien des „ET“ Soundtrack.
Meine Büchersammlung ist eine Mischung aus True Crime und Kinderbüchern. Ich liebe Bücher über Serienkiller und Winnie Pooh. Das habe ich erst neulich bewusst festgestellt, als ich die Titel im Bücherregal durchgegangen bin. Außerdem hab ich einige Bücher über Musik und Musiker.
Meine Instrumenten-Sammlung besteht aus einem Tamborine, sehr vielen Ukulelen und einer Gitarre. Früher hatte ich auch ein Schlagzeug im Zimmer. Ich spiele das Instrument seit ich sechs Jahre alt bin. Aber ich musste leider nach kurzer Zeit einsehen, dass das platztechnisch nun wirklich nicht geht.
Hast du ein absolutes Lieblingsstück im Kleiderschank?
Ich gebe fast nie etwas weg, das heißt die Kleider, die ich besitze, habe ich schon sehr lange. Wenn ich etwas nicht so oft trage, verschwindet es in der hintersten Ecke meines Kleiderschranks. Und wenn ich es irgendwann wieder entdecke, freue ich mich und trage es wieder liebend gerne. Ab und an in die hinterste Ecke meines Schranks zu gucken ist wie einkaufen gehen. Mein Evergreen ist allerdings eine Jeansjacke. Ich habe Daniel Johnston Lyrics auf die Jacke gestickt. Auf dem Rücken steht „True love will find you in the end“. Und ich habe sie mit Pferde-, Pilz-, und ET-Aufnähern verziert. Ich habe die Jacke so oft getragen, sie ist jetzt richtig gemütlich. Ich werde sie für immer behalten.
Du sammelst gerne Gegenstände, die dich an tolle Momente und Reisen erinnern. Gibt es auch Phasen in denen du das Bedürfnis hast, auszumisten?
Ja, neulich erst habe ich mein Zimmer umgestellt. Das Bett war auf der anderen Seite des Zimmers und es war eine Art Loft-Bett mit sehr viel Stauraum darunter. Aber ich wollte ein größeres und schöneres Bett und musste den ganzen Kram, der sich unter meinem Bett angesammelt hatte, loswerden. Es hat fast zwei Wochen gedauert, bis ich mich durchgekämpft hatte. Aber ich habe gute Arbeit geleistet und konnte mich von sehr viel trennen. Es hat geholfen, die Dinge, die ich weg gegeben habe, in schwarze Plastiktüten zu packen. Dann ist es aus den Augen aus dem Sinn und man überlegt nicht noch die ganze Zeit, ob man es doch noch benötigen könnte.
Nach den Bands „Trachtenburg Family Slideshow Players“, „Supercute!“ und „The Pettriots“ arbeitest du zum ersten Mal an einem Soloalbum. Was erwartet uns?
Ich mache Psychedelic Folk gemischt mit ein wenig Grunge. Ich habe mich definitiv von Syd Barrett inspirieren lassen. Auf dem Album singe ich und spiele Ukulele, Gitarre und Schlagzeug. Nach der Produktion hätte ich allerdings gerne eine feste Band. Für die Gigs.
Ein ausführliches Portrait über Sängerin, Künstlerin, Model und Tierrechtaktivistin Rachel Trachtenburg findet ihr in der Blonde Print-Ausgabe 06/15.
Instagram: @trachtenbirdy
FOTOS: Marlen Stahlhuth