In der Musik ist sie soft und manchmal von Sade inspiriert, am Telefon fröhlich und hellwach: Schon Amber Marks Stimme beschreibt sie perfekt. In 10 Fragen erfahren wir noch mehr.
Titelbild: Chloerose Brée-D’Orazio via Amber Mark Instagram
In unseren Print-Heften präsentieren wir euch in der Kategorie „Who’s That Girl” immer wieder spannende Frauen aus Musik, Kunst, Fotografie & Co – kurz: Charaktere, die ihr euch merken solltet. Ihr könnt die Girls aber auch online kennenlernen – heute mit Sängerin Amber Mark aus New York.
Als Amber Mark an diesem Morgen in Berlin aufwacht, ist sie geschockt. Entwarnung: Nichts schlimmes passiert, Amber ist bloß spät dran. Also macht sie sich schnell fertig für den Promo-Tag ihrer neuen EP „Mixer“. Vermutlich keine allzu ungewohnte Situation für die Sängerin – Zeitdruck und Stress sollte sie als New Yorkerin dem Klischee nach ohnehin gewohnt sein. Und vielleicht findet sie sich in diesen Tagen ja sogar noch in den Straßen Berlins zurecht, schließlich hat Amber als Teenie schon zwei Jahre ihres Lebens hier verbracht. Und in München. Und in Indien. Und jetzt in New York. Welches Klischee dort am meisten zutrifft und warum Berlin für sie damals längst kein Hype-Ort war, verrät Amber uns hier im schnellen Q&A.
1. Wenn man @instagramber auf Instagram folgt, sieht man…
Viele „Hands in the air” (auf gute Art und Weise!), einen Red-Carpet-Red-Dress-Moment, der es mit Rihanna aufnehmen könnte und den gelegentlichen Urlaubs-Shot.
2. So war sie im Alter von 12 bis 14 in Berlin…
„Sehr stur! Ich wollte unbedingt in New York und nicht in Berlin sein. Ich war ziemlich wild und war schon in sehr jungem Alter ein echter Teenager. Zuvor hatte ich in Indien gelebt und dort fingen die Kinder mit einigen Dingen früher an. Ich schätze, ich wollte unbedingt erwachsen sein. Jetzt denke ich mir wiederum: Kann die Zeit bitte langsamer vergehen?! Ich möchte nicht altern.”
3. Diesen Gegenstand hat sie bei allen Umzügen behalten…
„Da gibt’s einige. Ich hatte als kleines Kind einen Teddybär, der mit mir rumgereist ist. Jetzt wohnt er in meiner Abstellkammer – aber es gibt ihn noch! Sonst habe ich außer ein paar Notizbüchern nichts behalten. Damals habe ich noch keine Musik geschrieben, dafür aber kleine Gedichte.“
4. Das hat sie mit ihrem Idol und Sängerin Sade gemeinsam…
„Viele Menschen sagen, wir hätten dieselbe Tonalität. Für mich ist das ein Riesenkompliment. Sades Ton ist so simpel und doch so wunderschön. Persönlich kenne ich sie aber nicht. An ihrem Song „Love Is Stronger Than Pride”, den ich gecovert habe, bewundere ich die Message – die traf in einer bestimmten Phase meines Lebens sehr auf mich zu. Außerdem hat meine Mum immer Sade gehört und ich damit als Kind natürlich auch.”
5. Diesen Künstler bewundert sie im RnB gerade besonders…
„Mir gefällt, was Daniel Caesar gerade macht. Er bringt den Vibe von Künstlern wie D’Angelo auf eine moderne Art und Weise zurück.”
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6. So würde sie ihren musikalischen Style und Aesthetic beschreiben…
„Aktuell schwärme ich in einige Richtungen aus: Ich versuche, alle Orte der Welt einzuschließen, an denen ich schon gewesen bin. Daraus entstand zumindest am Anfang eine Art „World Music”. Auch heute stimmt das noch, da ich mit jedem neuen Projekt eine andere Station meines Lebens abfahre. Ein bisschen Soul ist dabei, RnB, aber auch manchmal House-Vibes. Ich neige dazu, alles mitzunehmen. Bei der letzten Produktion bin ich dann noch über random Trap Beats gestolpert und habe mich damit beschäftigt. Eine ganz neue Welt für mich!“
7. Für diesen Ort würde sie New York City tauschen…
„New York ist schon meine erste Wahl in Sachen Wohnort. Wenn ich aber jemals woanders leben müsste, würde ich wohl eine tropische Insel wählen, auf der nicht allzu viele Menschen wohnen. Dort würde ich mich wiederum schnell langweilen, also will ich eigentlich beides haben!“
8. Deswegen chillt Amber lieber Zuhause, als auszugehen…
„Früher war ich mehr die Art von Person, die gerne unter Menschen ist. In letzter Zeit bin ich deutlich introvertierter. Mittlerweile besuchen mich meine Freunde eher, als dass wir ausgehen. Ich bin nicht viel zuhause, und wenn ich es mal bin, will ich meine Zeit auch dort verbringen.”
9. Dieses Klischee über Menschen aus New York stimmt absolut…
„Wir können manchmal brutal ehrlich sein. Viele Menschen kommen nach New York und denken, dass die Leute hier sehr unfreundlich und gemein wären. Wir sind einfach sehr „hype” und energiegeladen. Wir wollen unsere Ziele erreichen und sind eine sehr ambitionierte Stadt.”
10. Wenn sie über eine/n andere/n KünstlerIn singen müsste, wäre das….
„Vielleicht Nat King Cole. Ich glaube, er hatte ein sehr interessantes Leben. Oder Ella Fitzgerald und Nina Simone. Ich bin kein großer Simone-Fan, aber ich denke, sie war in der Musikwelt eine Schlüsselfigur.”
Dieser Artikel ist ursprünglich am 11.07.2019 erschienen.