turning points 2025
Was passiert, wenn man aufhört, sich zu erklären – und beginnt, Entscheidungen konsequent für sich selbst zu treffen? Laura Abla im Interview über Mutmomente, leise Umbrüche und den Blick hinter die Kulissen: ehrlich, reflektiert und erfrischend persönlich.
Für das BLONDE Editorial Shooting reist Laura aus ihrem Wohnort Barcelona nach Hamburg. Das Beauty-Konzept stammt von L’Oréal Paris und ergänzt die Looks mit einem klaren Beauty-Statement. Gemeinsam verbringen wir einen intensiven Tag: Zunächst wählen wir bei Breuninger Hamburg die Looks aus, anschließend geht es ins Fotostudio.
Im Studio herrscht eine ruhige Atmosphäre, die Raum für Kreativität lässt. Geplant sind fünf Looks, die Laura Wandelbarkeit zeigen, ohne ihre Authentizität zu verlieren. Make-up-Looks von L’Oréal Paris unterstreichen ihre natürliche Ausstrahlung, während ihre blondierten Augenbrauen, längst ein Markenzeichen, ein klares Statement zwischen High Fashion und Persönlichkeit setzen.
Noch bevor die Kameras klicken, nehmen wir uns einen Moment für ein Gespräch. Wir sprechen über Mut, persönliche Grenzen und ein Jahr voller Veränderungen. 2025 markiert für Laura einen Wendepunkt. Offen blickt sie zurück – auf ihre persönliche Entwicklung, auf die Modewelt und darauf, wie wichtig es ist, sich selbst dabei nicht zu verlieren. Ein Interview über innere Stärke und den Mut, den eigenen Weg immer wieder neu zu definieren.

BLONDE: Welcher Moment im Jahr 2025 hat dir zum ersten Mal das Gefühl gegeben, dass du gerade wirklich über dich hinauswächst?
Laura: Einen einzelnen Moment herauszupicken ist schwer, denn 2025 war für mich das Jahr der ersten Male. Ein Jahr, in dem ich mehr erleben durfte, als ich mir je zugetraut hätte, obwohl ich schon immer groß geträumt habe. Groß Träumen bedeutet für mich Mut und diese Träume wirklich zu leben hat mich jedes Mal echt viel Mut gekostet (im positiven Sinne). Ob mein erster Runway, die Front Row der New York Fashion Week, der Red Carpet in Cannes mit meinem Partner L’Oréal Paris, die Elton John Oscar Party in Hollywood, mein erstes Magazin-Cover oder mein erstes Billboard. Jeder dieser Momente hat mir gezeigt, dass Wachstum genau dann entsteht, wenn man sich traut.

BLONDE: Gab es einen unerwarteten Wendepunkt, der dein Jahr stärker geprägt hat, als du es erwartet hattest?
Laura: Ja, mein Sommerurlaub mit meinen liebsten Menschen. Für eine Weile war ich ganz raus aus meiner eigenen Welt, ohne Erwartungen, ohne äußere Stimmen. In dieser Zeit haben mir meine besten Freundinnen eine Leichtigkeit zurückgegeben, die ich fast vergessen hatte. Sie haben mich daran erinnert, wie sich Leben außerhalb meiner eigenen Bubble anfühlt. Unerwartet hat mir genau das geholfen, mich selbst nicht zu verlieren.

Entscheidungen, Mut & Veränderung
BLONDE: Welche spontane Entscheidung hat sich 2025 überraschend als eine deiner besten erwiesen?
Laura: Ich war immer der Meinung, dass man Berufliches und Freundschaft lieber trennt. Dieses Jahr hat sich dann sehr natürlich trotzdem eine Zusammenarbeit mit einer meiner Freundinnen, Dr. Emi, und ihrer Skincare Brand Dr Emi Skin ergeben. Es hat so gut funktioniert und sich zu einem meiner schönsten Erfolge dieses Jahr entwickelt.


BLONDE: Welche Grenze hast du 2025 gezogen, die du dir im Jahr zuvor noch nicht zu setzen getraut hättest?
Laura: Ich habe gelernt bewusster auf meinen Körper zu hören und die Signale ernst zu nehmen, die er mir sendet. Gleichzeitig habe ich verstanden, dass Nein sagen kein Verlust ist, auch wenn es sich früher oft schwer angefühlt hat. Diese Grenze zu setzen hat mir nicht nur Ruhe gegeben, sondern auch ein neues Vertrauen in mich selbst.
BLONDE: Dein Stil und dein Auftreten haben sich sichtbar verändert. Wer oder was inspiriert deinen aktuellen Stil?
Laura: Ich liebe es, Runway Shows von meinen liebsten Modehäusern zu schauen, ganz egal welche Season. Ich beobachte Trends und Silhouetten und schaue, was sich für mich gut anfühlt und zu mir passt. Am Ende entsteht mein Stil aber aus allem um mich herum: Menschen auf der Straße, Social Media, Stimmungen. Ich trage das, worin ich mich in dem Moment am selbstbewusstesten fühle und das kann auch mal schnell jeden Tag ein anderer Stil sein.
Selbstzweifel, Routinen & innere Stärke
BLONDE: Wie schaffst du es an Tagen, an denen du an dir zweifelst, wieder in dein Selbstvertrauen zurückzufinden? Gibt es eine kleine Routine, die dir dabei hilft?
Laura: An Tagen, an denen ich mit mir struggle, versuche ich, mir selbst keinen zusätzlichen Druck zu machen und diesen Gefühlen bewusst Raum zu geben, aber immer zeitlich begrenzt. Man darf sich auch mal nicht gut fühlen, ohne sich sofort da herauszwingen zu müssen. Wenn ein Job ansteht und ich funktionieren muss, helfen mir kleine Rituale: eine gute Stretching-Session und laute Popmusik. Dann performe ich für mich selbst, als wäre ich Lady Gaga oder Sabrina Carpenter.


BLONDE: Deine Community liebt dich für deine authentische und offene Art –gleichzeitig macht dich genau diese Nahbarkeit auch angreifbar. Wie gehst du mit Hate-Kommentaren um?
Laura: Wenn ich merke, dass meine Inhalte meine eigene Bubble und meine Community verlassen und Menschen erreichen, die ihren privaten Frust im Internet abladen, ziehe ich bewusst Grenzen. Dann höre ich auf, Kommentare zu lesen und schütze mich selbst.

Modewelt & beruflicher Mut
BLONDE: Wie hat die Modewelt dich mutiger gemacht – und in welchen Momenten hat sie dich besonders gefordert?
Laura: Die Modewelt hat mich vor allem dadurch mutiger gemacht, dass sie keine klaren Grenzen kennt und alles möglich ist. Diese Freiheit inspiriert mich sehr und ermutigt mich, mich immer wieder neu auszuprobieren. Gleichzeitig kann genau diese Offenheit an weniger selbstbewussten Tagen auch herausfordernd sein, weil sie den Anspruch weckt, ständig mehr geben zu müssen. Gerade in diesen Momenten habe ich gelernt, mich nicht zu vergleichen und mir selbst genug zu sein.

BLONDE: Was hast du durch deine ersten Schritte als Model über dich gelernt, das dir vorher nicht bewusst war?
Laura: Ich habe vor allem gelernt wie viel Freude und Freiheit in Wandelbarkeit steckt. Jede Rolle, jeder Look, jede Bewegung ist eine neue Challenge und genau das macht unglaublich viel Spaß. Ich habe gemerkt, dass es mich noch mutiger macht neue Dinge auszuprobieren.
BLONDE: Welche Erwartungen an dich selbst musstest du loslassen, um in derModewelt wirklich authentisch auftreten zu können?
Laura: Ich glaube, realistische Selbstreflexion spielt eine große Rolle. Ich träume gerne großund möchte damit nie aufhören, aber ich gehe gleichzeitig Schritt für Schritt und schaue, wie weit ich wirklich kommen kann. Unrealistische Ziele verwerfe ich direkt, um motiviert und glücklich zu bleiben.

Ausblick auf 2026 & Zukunft
BLONDE: Hast du für 2026 konkrete Ziele oder Projekte, auf die du bereits hinarbeitest?
Laura: Für 2026 habe ich vor allem vor, dem Thema Modeln noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken, um weiter über mich hinauszuwachsen. Konkrete Projekte oder festgelegte Ziele gibt es nicht. Ich arbeite weiter an mir, entwickle mich Schritt für Schritt und schaue, welche Möglichkeiten sich mir ergeben. Ich möchte offen beliben und das Beste aus dem Jahr machen.
BLONDE: Bist du jemand, der sich bewusst Vorsätze fürs neue Jahr setzt?
Laura: Ich schaue schon gerne, was ich im neuen Jahr besser oder anders machen kann. Dabei nutze ich den Dezember schon, um einen Grundstein zu legen, damit der Start am 1. Januar nicht so radikal wirkt. Es geht eher darum, die Grundlage für das neue Jahr vorzubereiten, statt mir strikte Vorsätze zu setzen.

BLONDE: Worauf freust du dich 2026 am meisten – unabhängig von beruflichen Zielen?
Laura: Ich freue mich 2026 vor allem auf Zeit mit meinen Freunden und auf Reisen. Momente, in denen man einfach zusammen ist, lacht und neue Orte entdeckt, geben mir unglaublich viel Energie und machen mich wirklich glücklich.

Laura Abla verlässt das Studio so, wie sie es betreten hat: klar, konzentriert und ganz bei sich. Was bleibt, ist das Gefühl, einer Frau begegnet zu sein, die ihre Entwicklung nicht inszeniert, sondern lebt. Dieses Interview ist kein Rückblick im klassischen Sinne – sondern ein Moment des Innehaltens, bevor es weitergeht.

Credits
Cover Star: Laura Abla @lauraabla
Concept & Creative Direction: Jana Krückel
Agency: Attached Agency
Photographer: Valeria Gordienko @valeriagordienko_
Location: Loft Studio 22a
Styling: Morena Verović @morenavrc
Make-up: Florian Ferino @florianferino using @lorealparis
Hair: Volkan Özacardi @vstudiobyvolkan
Production: @blondemagazine
Das könnte dir auch gefallen:
Stella Bossi: Warum Berlin weiter tanzen muss
Lena Gerckes Magical Christmas Ball: Eine Nacht voller LeGer-Magie
Editorial: Glitter, Shine & Gloss