Valentinstag 2025? Vergiss Rosen und Pralinen, es geht um Mikro-Romantik, echte Verbindungen und wie wir in der Welt von Red Flags und Situationships wirklich daten.
Valentinstag – für die einen ein Fest der Liebe, für die anderen ein überbewerteter Marketing-Trick. Aber egal, ob ihr heute Rosen bekommt, mit euren Freund*innen anstoßt oder einfach einen ganz normalen Freitag habt – eine große Frage bleibt: Wie sieht die Dating-Szene in 2025 eigentlich wirklich aus?
Zwischen unszähligen Icks, Red Flags und Situationships scheint es komplizierter denn je, die richtige Person zu finden. Doch vielleicht geht es 2025 gar nicht mehr um die perfekte Wahl, sondern um echte Verbindungen, Mikro-Romantik und die Dinge, die uns wirklich wichtig sind.
Wir haben mit Dipl.-Psych und Bumble-Expertin Nicole Engel gesprochen: Über die größten Dating-Trends, warum wir vielleicht zu viele Regeln haben und ob es an der Zeit ist, die Liebe neu zu definieren.

BLONDE: Rote Rosen und Pralinen sind vielleicht nicht für jede Person geeignet. Welche kreativen oder unkonventionellen Möglichkeiten gibt es, den Valentinstag zu feiern?
Nicole: Valentinstag muss nicht immer große Gesten oder klassische Geschenke bedeuten – im Gegenteil: 2025 dreht sich alles um Mikro-Romantik. Kleine, persönliche Gesten, die zeigen, dass man wirklich an den anderen denkt, haben oft mehr Bedeutung als rote Rosen oder Pralinen. Psychologisch gesehen verstärken solche kleinen Aufmerksamkeiten das Gefühl von Nähe und Verbundenheit. Das Versenden eines witzigen Memes, das Teilen einer Playlist oder ein morgendlicher Spaziergang mit einem mitgebrachten Kaffee – all das kann genauso romantisch sein wie ein Candle-Light-Dinner.
Let’s talk about Onlinedating! Was ist der beste Icebreaker, um eine Konversation auf Bumble zu starten?
Der beste Icebreaker ist einer, der zeigt, dass du dir das Profil deines Matches wirklich angeschaut hast. Eine einfache Möglichkeit ist, an Profilfragen oder Interessens-Badges anzuknüpfen. Ein witziger Kommentar, eine clevere Rückfrage oder eine charmante Ergänzung sorgen direkt für einen leichten und persönlichen Einstieg.
Es muss dabei nicht kompliziert sein – Authentizität und echtes Interesse kommen immer am besten an. Wer sich ein bisschen Mühe gibt und auf sein Gegenüber eingeht, hat die besten Chancen auf eine spannende Unterhaltung.
Wie schnell sollte man nach einem Match ein Date ausmachen?
Ein Match ist der erste Schritt – doch wie schnell daraus ein echtes Date werden sollte, hängt ganz von den involvierten Personen ab. Wichtig ist, erstmal ein Gefühl dafür zu bekommen, ob die Chemie stimmt und beide Seiten echtes Interesse an einem Treffen haben. Den idealen Zeitpunkt für das erste Date gibt es also nicht, aber aktuelle Umfragen zeigen: Die Hälfte aller Singles möchte 2025 weniger Zeit in ewiges Hin- und Herschreiben und mehr in Treffen im echten Leben investieren. Entscheidend ist vor dem Treffen, dass man sich wohl und sicher fühlt. Wenn das passt, steht einem entspannten und respektvollen ersten Treffen nichts mehr im Weg!
View this post on Instagram
Situationships: Moderne Beziehungsform oder Dating-Problem?
Situationships sind Beziehungen, in denen emotionale Verbundenheit und körperliche Intimität bestehen, ohne dass sich beide Seiten fest binden möchten. Dieses Phänomen ist nicht neu und kann individuell verschiedene Gründe haben – von Bindungsängsten über den Wunsch nach Freiheit nach einer längeren Beziehung bis hin zu dem Bedürfnis nach Unverbindlichkeit. Jungen Menschen wird heute häufig nachgesagt, dass sie sich nicht langfristig binden möchten. Aktuelle Umfragen zeigen jedoch, dass das Gegenteil der Fall ist. 75 % der 18-35-Jährigen auf Bumble wollen laut eigenen Aussagen in diesem Jahr eine langfristige Beziehung eingehen. Dabei geht es nicht immer um das klassische „Bis der Tod uns scheidet“, sondern um authentische Verbindungen, die auf gemeinsamen Werten, Interessen und Leidenschaften beruhen.
Warum fällt es vielen so schwer, sich auf eine Person festzulegen? Haben wir zu viele Optionen?
Psychologisch gesehen ist es einerseits so, dass eine große Auswahl zu Überforderung und Stress führen kann – mit dem Ergebnis, dass man Sachen recht oberflächlich parallel laufen lässt, nicht so richtig bei der Sache ist oder es am Ende ganz sein lässt. Andererseits sind Menschen psychologisch so gestrickt, dass sie das bestmögliche Ergebnis für sich erzielen möchten. Bei vielen Optionen ist immer die Furcht da, man könne etwas verpassen, wenn man sich erst einmal auf eine Person festlegt. Gerade in Großstädten wie Berlin ist dieses Phänomen besonders ausgeprägt: Je größer die Auswahl, desto stärker die FOMO – und desto geringer die Bereitschaft, sich wirklich auf jemanden einzulassen. Auf dem Land ist die Dynamik oft eine andere, weil es dort schlicht weniger Optionen gibt.
Trotzdem wünschen sich die meisten Menschen langfristige Beziehungen. Der Schlüssel liegt darin, nicht nur nach der „perfekten“ Wahl zu suchen, sondern zu erkennen, wann eine echte Verbindung da ist – unabhängig davon, wie viele Möglichkeiten es theoretisch noch geben könnte.
Red Flag/Green Flag: Haben wir zu viele Dating-Regeln? Verpassen wir dadurch vielleicht tolle Menschen?
Selbstfindung steht für viele junge Menschen im Fokus. Sie investieren Zeit in ihre persönliche Entwicklung und setzen sich mit ihren Werten und Bedürfnissen auseinander. Das beeinflusst auch ihr Dating Verhalten, bei dem sie zu weniger Zugeständnissen bereit sind. Zwei von drei (66%) der 18-35-jährigen Frauen wollen z. B. in 2025 ehrlicher zu sich selbst sein und keine Kompromisse mehr eingehen im Dating und in Beziehungen. Das ist grundsätzlich positiv, denn klare Vorstellungen sparen Zeit und Frust. Aber zu viele strikte Red- und Green Flags können auch dazu führen, dass wir großartige Menschen vorschnell aussortieren. Der Schlüssel? Ein gesundes Maß an Flexibilität und ein Fokus auf die wirklich wichtigen Werte – so bleibt Dating offen, aber dennoch authentisch.
View this post on Instagram
Liebe ist divers, aber mit Trends wie „Tradwife” erleben wir ein Revival von “traditionellen“ Beziehungsmodellen. Braucht Liebe 2025 ein Rebranding oder ist das klassische Modell wieder zeitgemäß?
In einer zunehmend komplexen Welt voller Herausforderungen – Pandemie, Kriege, Klimawandel, Inflation – suchen Menschen nach Sicherheit und Klarheit in ihren Beziehungen. Klassische Beziehungsmodelle erleben eine Renaissance, da sie vermeintliche Stabilität suggerieren. Doch Liebe braucht 2025 kein Rebranding – vielmehr zeigt sich, wie individuell und vielfältig sie gelebt werden kann. Entscheidend ist, die eigenen Wünsche und Erwartungen klar zu definieren. Hier sind wir auf einem guten Weg: Umfragen zeigen, dass 2025 das Jahr wird, in dem Singles – insbesondere Frauen – noch klarer wissen, was sie wollen und vor allem, was sie nicht mehr akzeptieren im Dating- und Beziehungskontext.
Mit Funktionen wie Bumble BFF und Bumble Bizz erweitert die App das Verständnis von Beziehungen. Wie beeinflusst das die Definition von Liebe und Beziehung im Jahr 2025?
Authentische Verbindungen, Gemeinschaft und Zugehörigkeit sind jungen Menschen wichtiger denn je – und das nicht nur in romantischen Beziehungen. Das wirkt sich auch auf das Dating-Verhalten aus: Für die Hälfte (53 %) der 18- bis 35-Jährigen ist es entscheidend, dass ihre Freund*innen ihre Partner*innenwahl unterstützen und knapp jede zweite (46 %) Singlefrau in Deutschland holt sich Datingrat bei ihren besten männlichen Freunden.
Welche neuen Dating-Trends sieht Bumble für 2025?
Geteilte nischige Interessen kommen bei jungen Menschen im Dating Kontext gut an – für mehr als die Hälfte (52 %) der 18-35-Jährigen ist das gemeinsame Schwärmen für eine Sache eine Form der Intimität und knapp die Hälfte (46 %) empfinden außergewöhnliche Interessen als echten Attraktivitätsfaktor.
In unserer heutigen Welt wirkt sich aber auch Unsicherheit über Themen wie Finanzen, Jobsicherheit, Wohnsituation und Klimawandel immer stärker auf das Dating- und Liebesleben aus. Für drei Fünftel (59 %) der Frauen spielt Stabilität daher jetzt eine noch größere Rolle – sie suchen Partner*innen, die emotional beständig, verlässlich und zielstrebig sind. Mit Blick auf die Zukunft des Datings können Singles also erwarten, dass entsprechende Gespräche über Themen wie Haushalt, Wohnen, Klimafragen und berufliche Ziele von Anfang an präsenter sein werden.
Was euch sonst noch interessieren könnte:
Valentinstag 2025 – Date-Ideen für Friends, Lovers und alle, die es noch werden wollen
Jeshis Musikalischer Wake-Up-Call: Schmerz, Triumph und ein neuer Sound
Call It What You Want: 7 Ideen für Geschenke, die auch nach dem Valentinstag passen