Wir haben die Durchstarterin Eunique Kobra zum Interview getroffen – und die wichtigsten Fakten über sie zusammengefasst.
FOTOS: JCS
Man wagt nicht nur, weil alle an einen glauben, sondern manchmal auch, weil einer nicht an einen glaubt. Zumindest hat Eunique Kobra aus letzterem Grund ihre Freestyle-Rap-Skills der Öffentlichkeit präsentiert. „Kollegen von meinem Exfreund haben immer Cyphers veranstaltet. Irgendwann dachte ich, das kann ich auch, und habe mitgemacht. Aber er hat nie daran geglaubt, dass ich richtig Musik mache. Ab einem gewissen Punkt hat mich das übertrieben sauer gemacht. Und ich hab mir gesagt: ,Fuck it! Ich zeig’s ihm und stelle jetzt einfach was hoch!‘“, erzählt Eunique Kobra. Und sie lag richtig mit ihrer Vermutung, dass sie den Flow hat. Der HipHop-Pro Fler hat ihr erstes Video direkt auf seiner Seite geteilt. Das Thema des Raps? Hänger-Jungs nerven und Frauen verdienen mehr Respekt. Die kleine Sängerin mit der Riesen-Attitude hat genug davon, dass Frauen, ob es im Rap-Business oder sonst wo ist, immer die zweite Geige spielen. Sie träumt von einer Armee von Frauen, die sich gegenseitig unterstützen, um gemeinsame Ziele zu erreichen.
Und diese Vision spiegelt sich auch in ihren Texten wider. Eunique rappt auf Afro-, Grime-, Trap- und HipHop-Beats. Sie kann aber auch softe Töne anschlagen. Dann singt sie und spielt dazu Klavier à la Alicia Keys – in ihrer Wohnung in Hamburg-Ohlsdorf, wo all ihre Gedanken und musikalischen Ergüsse mit einem Handy aufgenommen und für die Welt auf Facebook bereitgestellt werden. Allerdings hat Eunique Kobra in letzter Zeit ihre Wohnung ab und zu gegen ein Studio getauscht. Nicht für die Videos, aber für die Aufnahmen ihres Debütalbums „Gift“, das am 20. April 2018 erschien und direkt auf Platz 7 der deutschen Charts einstieg.
Doch ihr Herz schlägt nicht nur für die Musik: Eunique hat in der zweiten Staffel der TNT-Serie „4 Blocks“ eine Rolle übernommen und lässt uns seit 14. Januar 2018 in ihrer Reality-Doku „Becoming Eunique“ an ihrem Leben als Rapperin teilhaben. Das ist momentan noch aufregender, als ohnehin schon: Gerade ist nämlich ihre neue Single „Willkommen in meinem Block“ aus „4 Blocks“ erschienen. Wie gesagt: Läuft bei ihr!
Name
„Ich heiße wirklich Eunique. Und Kobra ist aus einem Freestyle heraus entstanden. Und danach war klar: Der Name rockt, der ist es. Ich habe mich früher mal mit Göttinnen, verschiedenen Religionen und Spiritualität auseinandergesetzt. Und ich fand interessant, dass auf vielen Bildern eine Schlange zu sehen war. Auf diesem Apothekenzeichen sind auch Schlangen zu sehen.
Ich heiße wirklich Eunique. Und Kobra ist aus einem Freestyle heraus entstanden. Und danach war klar: Der Name rockt.
Ich habe mich damit dann näher beschäftigt und dachte: Hey, eigentlich sind Schlangen derbe heftig. Sie haben Heilkräfte und sie bewegen sich mit Wellenbewegungen und orten ihre Beute über Schwingungen. Die Musik besteht auch aus Schwingungen. Deshalb haben Schlangen für mich übertrieben was mit Musik zu tun. Das fand ich gut und deshalb dachte ich: Warum sollte ich mich nicht Kobra nennen?“
Girl Power
„Ich habe richtig Bock auf eine Armee. Ich habe einen Fanclub, ,Kobra Militär‘, und die pushen mich übertrieben. Ich will, dass irgendwann jede Dritte bei ,Kobra Militär‘ ist. Und dass ich meine Vorstellungen mit den Frauen teilen kann, die der gleichen Meinung sind, und dass daraus eine Community entsteht, die sich gegenseitig pusht. Sie soll für Unabhängigkeit stehen und es ist egal, ob du singst, Kunst machst, ob du sozial tätig bist oder ob du in die Politik gehen willst. Alle sollen sich gegenseitig pushen. Denn in Deutschland fehlt mir allgemein, dass die Girls sich nicht richtig pushen. Das ist auf jeden Fall mein Ansporn, das zu ändern.“
In Deutschland fehlt mir allgemein, dass die Girls sich nicht richtig pushen.
Street Credibility
„Es gibt viele, die denken, es komme nicht authentisch rüber, wenn sie einen Hit machen, weil sie nicht die nötige Street Credibility haben. Ich finde, dass das nicht so ist. Ich werde auf keinen Fall Gangsta-Rap machen, weil ich nicht getickt habe. Ich hatte nicht viel mit Drogen zu tun. Und ich bin auch nicht im Rotlichtmilieu tätig gewesen. Zu diesen Themen kann ich ja nichts beitragen, außer Eindrücke von außen wiederzugeben. Ich finde, ich kann zu den Themen, die mich tatsächlich angehen, genauso gut HipHop-Songs schreiben. Das hat dann nichts mit mangelnder Authentizität zu tun, weil diese Themen ein Teil von mir sind. Das bin einfach ich und ich trage meine Musik so raus – mit den Mitteln, die ich habe.“
Fashion
„Ich finde Style übertrieben wichtig und liebe es einfach, wenn sich pro Saison irgendwas verändert oder etwas Neues dazukommt. Ich habe mir auf jeden Fall auch schon aufgemalt, wie ich mir meine Bühnen-Outfits vorstelle. Ich liebe enge Sachen, aber auch nicht zu eng. Also wenn man das mit etwas Lockerem kombiniert. Ich fahre übertrieben auf Bodys ab. Ich weiß nicht warum, aber ich finde sie so fresh. Und in die Richtung wird, glaub ich, auch mein Styling für die Shows gehen.“
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