Wie Sara Däbritz Genderstigmata im Frauenfußball mit links ins Aus schoss

Nike Sara Däbritz Fußball
Credit: Nike
Knapp 30 Millionen registrierte Fußballspielerinnen gibt es weltweit, so schätzt die FIFA. Zusammen bilden sie eine sich inspirierende Kette aus jahrelangem Empowerment. Über Generationen hinweg schlägt diese Wellen, nur sind diese noch nicht hoch genug! Oder nicht laut genug: Die Freude am Fußball kennt kein Geschlecht, die Aufmerksamkeit dafür allerdings schon. Denn auch wenn es zahlreiche Gründe gibt, die weiblichen Champions gebührend für ihre Leistungen auf dem Platz zu feiern, ist Fußball noch immer eine Männerdomäne. Mit unseren Worten: Too Many Dudes in the Game! Deswegen stellen wir im zweiten Teil unseres BLONDE-Specials die deutsche Mittelfeld-Größe Sara Däbritz vor, denn von ihr werdet in den kommenden Wochen des Öfteren hören.

Als Sara Däbritz 1995 in einem kleinen Dorf in der Oberpfalz geboren wurde, bestand der Frauenfußball in der FIFA offiziell erst seit vier Jahren. Gespielt hat sie ohnehin bis zu ihrem 16. Lebensjahr bei den Jungs. Weil es immer noch als ein „Jungensport“ gehandelt wurde, doch Sara sehr begabt war. Statt in der B-Jugend zu spielen, ging sie in die Bundesliga und besuchte parallel die „Eliteschule des Fußballs“ (ja, die heißt wirklich so). Und schon bald darauf fuhr sie zu Europas größtem Fußballturnier der Frauen, das 2017 in Schweden stattfand. Sie überzeugte und gilt seitdem als Deutschlands größte Hoffnungsträgerinnen. Man merkt, ohne Kompromisse wird man kein Champion. Und das war nur der Schnelldurchlauf ihres Lebens.

Von der Oberpfalz nach Rio und zurück

Sara Däbritz Frauenfußball
Credit: Nike

Heute war die Tochter zweier selbst ehemals aktiven Fußballer maßgeblich an Deutschlands Gewinn der Goldmedaille in Rio beteiligt und wird ab dem 7. Juni in Frankreich wieder alles geben. Mit ihrem legendären linken (und rechten) Fuß setzt Däbritz genderübergreifend neue Standards. Doch nun wollen wir wissen, wie man mit 24 Jahren so eine Überfliegerin wird wie Sara.

Also starten wir von vorn: Um mal Profi zu werden, muss man früh starten – Übung macht schließlich die Meisterin. Aber das bedeutet eben auch Verzicht. Sara war erst fünf Jahre alt als ihre Liebe zum Ball begann. Während andere in ihrem Alter ihre freie Zeit vor dem Fernseher oder mit spielen verbrachten, kickte Sara auf irgendeinem Platz in der Oberpfalz Bälle von A nach B und schließlich ins Tor.

Eine Sonderregelung des Fußballverbandes ermöglichte es ihr schließlich, bis zu ihrem 16. Lebensjahr mit den Jungen zu trainieren. „Das war eine supergeile Zeit. Das hat mich absolut weitergebracht. Jungs sind nun mal körperlich besser, athletischer, schneller“, sagt sie heute. Auch wenn sie ihren männlichen Kollegen eine gewisse körperliche Überlegenheit eingesteht, zeigt sie mit ihrer außergewöhnlichen Technik, dass Frauen am Ball auch richtig was können.

„Bleib bodenständig, freundlich und behandle die Menschen offen und positiv.“

Mit 16 Jahren zog sie von Zuhause aus und wurde offiziell Fußballprofi. Als familien- und heimatverbundener Mensch war das nicht einfach. Wie gesagt, Kompromisse. „Ich war noch ziemlich jung und bin ein sehr familienbezogener Mensch. Dementsprechend haben meine Eltern, meine Familie, meine Freunde mir schon arg gefehlt.“ Obwohl alterstechnisch noch für die B-Jugend geeignet, konnte Sara schon im selben Jahr in die Profimannschaft in der Bundesliga. Klar, dass man dazu nicht nein sagt. Nach der bereits genannten „Eliteschule des Fußballs“ wollte sie eigentlich ihr Fachabitur machen. Aber die ehemalige Bundestrainerin Silvia Neid hatte einen anderen Plan. „Du bist dabei, Du fährst mit nach Schweden“, hieß es am Telefon. Als jüngste Akteurin im Kader. Ohne bis dato jemals ein Pflichtspiel für die A-Auswahl des DFB-Teams absolviert zu haben. Und Sara spielte gut. Sehr gut sogar. Und das Fachabi schloss sie dann auch noch ab.

Gold in Rio vor drei Jahren machte die Sensation Sara perfekt. In ihre Heimat, die Oberpfalz, mit einer Goldmedaille zurückzukehren, war der bisher stolzeste Moment in ihrer noch jungen Karriere. Natürlich wurde sie dort empfangen wie ein echter Star. „Das ist der Traum eines jeden Fußballers“, schwärmte sie nach dem Homecoming in die TV-Kameras.

Talent allein macht noch keine Vorbilder 

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Saras einzigartige Erfolgsgeschichte inspiriert Sportbegeisterte auf der ganzen Welt. So wie Alica aus dem obigen Video. Die Wände der 11-Jährigen sind zugekleistert mit Postern von Sara. Doch jemanden symbolisch über dem Bett hängen zu haben, ist das Eine. Seine Vorbilder im realen Leben auch wirklich treffen zu dürfen, ein Privileg. Alicas Reaktion, als Sara von der Wand plötzlich wirklich vor ihr stand und ihr einen Ball zu kickte, müsst ihr euch im Video oben selbst anschauen. Möglich gemacht hat das Nike. Karrieretipps gab es natürlich gratis dazu. Sara spielt ab kommender Saison bei Paris Saint-Germain und hat viel weiterzugeben. Alica möchte auch Profikickerin werden, logisch. Wie essentiell Idole für junge Talente sind und welcher Schmetterlingseffekt von ihnen ausgeht, lest ihr übrigens im ersten Teil unseres BLONDE-Specials.

Alicia Sara Däbritz
Bei Alica hängt das Idol direkt über dem Bett

Und auch wir würden gern wissen, welche geheime Zutaten einen so bemerkenswerten Werdegang möglich machen. Ist es alles Talent, gemischt mit einem kleinen bisschen Glück? „Da war sicher ein gewisses Talent“, gibt sie beispielsweise im Interview mit Onetz zu. „Aber auch Ehrgeiz, Durchsetzungsvermögen, Wille.“ Doch angefangen hat alles ganz klein… Auf dem Land. Beziehungsweise auf den Straßen von Ebermannsdorf. Irgendwie beruhigend, auch für Alica.

„Wenn man erfolgreich ist, muss man sich immer an seine Herkunft und Anfänge erinnern.“

Jetzt, so kurz vor dem ersten Spiel in Frankreich am kommenden Samstag, trägt Sara auf ihrem Rücken nicht nur die 13, sondern auch die Hoffnung der Fans. „Klar mache ich mir auch selbst Druck, eine gute Leistung zu bringen. Aber ich habe mir eine gewisse Lockerheit bewahrt.“

Eine Sache gibt es, die sich Sara von den Fans wünscht und zwar Support für den Frauenfußball. An den Bildschirmen, in den Sozialen Medien und an den Fußballplätzen – auch außerhalb großer Events. Im Kleinen. In den unzähligen Ebermannsdörfern Deutschlands: „Es ist natürlich noch ein weiter Weg dorthin, aber auch für die zukünftigen Generationen wäre es ein Traum, wenn man am Wochenende zum Frauenspiel fährt und das ganze Stadion voll ist.“

Ist gebongt, liebe Sara! Unsere Einschaltquoten hast du sicher!

Wenn auch ihr das große Fußballturnier der Frauen, Sara und den Rest der Nationalelf unterstützen möchtet, könnt ihr das ganz easy tun. Ab dem 7. Juni in der ARD und im ZDF oder beim Streaming Anbieter DAZN gibt es die geballte Power zu sehen. Schaltet ein, supportet Women’s Soccer und lasst euch davon begeistern, wie wir Frauen uns gegenseitig zu neuen Erfolgen kicken! 

Bezahlte Kooperation mit Nike.

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