Liebe in Quarantäne: 5 Dinge, die ihr jetzt für eure Beziehung tun könnt

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Corona hat Einfluss auf alle Bereiche unseres Lebens gewonnen. Auch aufs Liebesleben: Selten verbringen wir so viel Zeit auf engem Raum mit dem*der Partner*in. Was können wir tun, damit unsere Beziehung diese schwierige Zeit übersteht?

Es geht derzeit wohl nicht umsonst der Spruch viral „Hab mich mal wieder mit der Frau auf dem Sofa unterhalten. Scheint ganz nett zu sein”. Was hier so überspitzt in einem Meme verpackt ist, ist eigentlich gar nicht weit entfernt von der Realität. Klar, dass man sich so entfremdet, passiert wohl in der Regel erst nach jahrelanger Ehe, wenn überhaupt *Daumen drücken*. Trotzdem ist diese Corona-Krise – als wäre sie nicht schon sowieso schlimm genug – auch eine Herausforderung an jede noch so junge Liebe. Folgende Fragen stehen plötzlich im (sehr limitierten) Raum: Wie gehen wir in der Partnerschaft mit Corona um? Gehen wir uns plötzlich in der Isolation auf die Nerven oder sehen wir uns überhaupt noch? Streiten wir uns, weil einer plötzlich Verschwörungstheorien vertritt? Susanne Wendel, Buchautorin und Sexcoach teilt dazu 5 Beziehungs-Tipps für Liebe in Quarantäne.

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1. Kompromisse finden und den Team-Gedanken stärken

Ein kleiner Exkurs in meine Beziehung: Mein Freund und ich sind seit etwas über zweieinhalb Jahren zusammen und leben beide alleine. Nicht weit voneinander entfernt, beide in kleinen süßen Wohnungen. Im normalen Arbeitsalltag sehen wir uns zwei bis dreimal in der Woche, außer einer von uns beiden ist mal krank und braucht einen „Babysitter”. Da wären wir auch schon beim Thema Krankheiten: Seitdem das Coronavirus ausgebrochen ist, ist jedes Treffen nicht mehr selbstverständlich. Es geht also damit los, sich darüber zu verständigen, wie/ob man sich überhaupt noch sieht. Wir haben uns darauf geeinigt, uns jeden zweiten Tag zu sehen. Tja, Buchautorin und Sexcoach Susanne Wendel wäre jetzt wahrscheinlich stolz auf uns, weil wir einen Kompromiss gefunden haben und zusammenhalten. Sie sieht diese Situation klar als etwas, das die Beziehung stärken kann: „Mache dir in jedem Moment bewusst: Wir sind das Team und wir werden es zusammen schaffen, was auch immer noch passiert! Nichts schweißt so sehr zusammen wie Krisensituationen, die man gemeinsam bewältigt. Hier können ungeahnte Kräfte, Solidarität und Liebe frei werden und man kann ganz neue oder lange versteckte Qualitäten am anderen kennen lernen.” Ich glaub genau das Zitat schicke ich nochmal meinem Freund rüber.

2. Ganz viel körperliche Nähe

Wer schon mal länger als zwei Tage mit einer ansteckenden Krankheit flach lag weiß, wie schlimm nicht nur die Symptome sein können, sondern eben auch, dass alle plötzlich alle so viel Abstand zu einem halten. Völlig sinnvoll, klar. Für einen Menschen aber auf Dauer unerträglich. Jetzt dürfen wir selbst dann, wenn wir nicht nachweislich krank sind, nur so wenig menschliche Nähe wie möglich zueinander haben (Disclaimer: nur zu Personen im eigenen Haushalt oder zu einer weiteren Person auf einmal). Laut Susanne Wendel muss dein auserwählter Quarantäne-Buddy das jetzt wohl oder übel ausgleichen: „Sorge für körperliche Nähe zu deinem Partner. Umarmt euch so oft wie möglich. Wir Menschen brauchen Berührung und Nähe, gerade in Krisenzeiten. Denn das dadurch ausgeschüttete Hormon Oxytocin dämpft Stress und hilft uns einen klaren Kopf zu behalten. Das Wichtigste: Oxytocin aktiviert im Gehirn unser Urvertrauen!”.

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3. Habt verrückten Sex

Gut, das schließt eigentlich direkt an Punkt 2 an, möchte ich aber an dieser Stelle nochmal hervorheben. Das viele Aufeinanderhocken bietet doch nochmal ganz wilde Möglichkeiten, die Fantasien für die sonst keine Zeit bleibt, auszuleben, oder? Die Quarantäne scheint auf jeden Fall viele zu erregen – nicht umsonst steigt bei PornHub die Suchanfrage „Corona” immer mehr (das wäre noch mal eine ganz eigene Geschichte). Sexcoach Susanne Wendel macht ebenfalls die klare Ansage: „Hab Sex mit deinem Partner. Die nächsten Wochen bieten eine einzigartige Gelegenheit, sich als Paar wieder sexuell anzunähern. Fremdkontakte sind tabu und sämtliche sonstigen Aktivitäten, mit denen man sich als Paar sonst ablenkt, auch. Aus Langeweile können die besten, kreativsten Ideen entstehen, wenn man sich ihr stellt und sie aushält, ohne sich gleich wieder mit Fernsehen oder Glotzen in andere viereckigen Kisten ablenkt.” Wo sie Recht hat, hat sie Recht…

 

4. Klare Regeln schaffen

Es klingt zwar unromantisch, ist aber effektiv. Wer Regeln direkt klar aufstellt, streitet sich im Nachhinein nicht über Kleinigkeiten. „Je enger sich Paare auf der Pelle hängen, desto klarer müssen die Regeln sein: Wer steht wann auf? Wer kümmert sich ums Frühstück und wer räumt den Tisch ab? Wie gestalten wir den Tag? Wer hat welche Aufgaben? Home-Office: Wer darf wann in Ruhe arbeiten? Streit und Unzufriedenheit entsteht ganz oft aus unausgesprochenen Erwartungen und dadurch, dass genau diese Dinge nicht richtig besprochen werden”, stellt Susanne Wendel klar. Auch, wenn ihr wie ich und mein Freund nicht zusammen lebt, kann es helfen, zum Beispiel abzumachen, wer wann die Netflix-Filme auswählt  – kann wirklich zum Problem werden, da spreche ich aus Erfahrung. 😉

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5. Gönnt euch lachen

Klar, wir können die Zweisamkeit dafür nutzen, um über Verschwörungstheorien zu streiten oder die Makel des anderen immer wieder hervorzuheben. Viel besser aber: Lustige Filme gucken. Lustige Podcasts hören. Lustige alte Erinnerungen zusammen aus der Gedächtnis kramen. Susanne Wendel gibt den Tipp: „Redet nicht zu viel über die aktuelle Situation, sondern lieber darüber, was euch wirklich wichtig ist im Leben. Schaut lustige Filme und lacht miteinander, macht Gesellschaftsspiele oder tut so, als wäre die Steuererklärung eines. Das alles ist besser, als sich ständig mit Schreckensmeldungen zu beschäftigen.”

Ihr seht, diese Zeit kann durchaus auch irgendwie romantisch sein und Paare mal wieder so richtig zusammenschweißen, wenn sich beide Mühe geben. Trotzdem freuen wir uns sicherlich alle schon darauf, wenn die Zeit der Isolation vorbei ist. Bis dahin bleibt gesund und munter  – und ganz wichtig: liebt euch!
Dieser Beitrag wurde ursprünglich am 23. März 2020 veröffentlicht.
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