Wir haben alle die Bilder gesehen, die Videos, die Spendenaufrufe. Wir alle haben die Zahlen gehört. Für viele aber sind die Brände in Australien noch ein wirres Szenario aus ständig neuen Informationen. Mit diesen Quellen ordnet ihr euer Wissen.
Vielleicht sind es die Bilder der verletzten Tiere, die am meisten hängen bleiben. Vielleicht sind es aber auch hektisch gefilmte Videos von Feuerwehrkräften und freiwilligen Helfern, aufgenommen aus Autos, die durch die riesigen Flammenmeere fahren. Die Informationen über die verheerenden Brände in Australien haben sich in den letzten Tagen auf vielen Wegen verbreitet. Neben Hilfeimpulsen und Schock kann sich ein Überblick über klare Informationen dabei schwierig gestalten – von gleichzeitigen Updates zu weltpolitischen Themen, wie der Golfkrise zwischen USA und Iran, ganz zu schweigen.
Buschfeuer und ihre Folgen: Alle Infos über die Brände in Australien
Für viele, die die Weltnachrichten über die Feiertage ausgeblendet oder nur nebenbei verfolgt haben, wirkt diese Informationswelle besonders an diesem Montag überwältigend. Die folgenden Quellen geben euch deshalb einen ersten Überblick über die wichtigsten Infos zu den Bränden in Australien – von der geografischen Ausbreitung bis hin zur Spendenhilfe.
„A Very Simple Guide”: Inhalt und Karte von der BBC
Auf der Webseite der britischen BBC läuft der „Australia”-Reiter fast im Stundentakt. Neben Fakten und aktuellen Updates hat der Dienst aber bereits vor wenigen Tagen einen Gesamtüberblick veröffentlicht, der die Situation in den australischen Bundesstaaten erklärt. Wo brennt es? Warum sind die Brände in Australien so verheerend? Wie werden sie bekämpft? Wer arbeitet daran? Wie sehr ist die Tier- und Pflanzenwelt betroffen? Neben diesen Antworten (Stand: 3. Januar) liefert die BBC außerdem eine separate visuelle Übersicht über betroffene Zonen.
Zusätzlich enthält dieses Video der Nachrichtenagentur Reuters aktuelle Infos vom Wochenende (Stand: 5. Januar):
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Wo kann ich spenden? Die Stellen vor Ort und Online
Von allen Aufrufen zur finanziellen Hilfe ist der der australischen Comedian Celeste Barber sicher der bekannteste – und bisher wohl effektivste. Fast 24 Millionen Euro hat die Komikerin innerhalb weniger Tage gesammelt. Barbers neues, in Insta-Storys angekündigtes Ziel: Sechs Milliarden Dollar. Ihre Spenden sollen laut Facebook für den „Rural Fire Service & Brigades Donations” Fond im Bundesstaat New South Wales eingesetzt werden. Über Instagram kündigte sie außerdem an, das Geld unter weiteren Organisationen aufteilen zu wollen, darunter auch das Rote Kreuz. Neben Barbers Aufruf bietet diese Liste des Nachrichtendienstes „7News” einen Überblick über weitere mögliche Spenden. So könnt ihr zum Beispiel für die Feuerwehr der Bundesstaaten spenden oder bei regierungsautorisierten Banken einen Beitrag für Opfer leisten. Falls ihr also spenden wollt: Stellt sicher, dass es sich bei der jeweiligen Organisation um eine vertrauenswürdige Quelle handelt und ob genau dargelegt wird, wie und wofür man euer Geld einsetzt.
Und was macht die Regierung?
Lange hat er augenscheinlich nichts getan. Und ebenso lange wurde er kritisiert. Jetzt scheint Australiens Premierminister Scott Morrison zumindest ein wenig Klarheit über die Situation seines Landes zu haben: Während laut SPIEGEL Online noch 180 Brände lodern, hat der Premier seiner Bevölkerung heute rund zwei Milliarden Dollar an Hilfsgeldern zum Wiederaufbau in Aussicht gestellt. Morrison, so schreibt Georg Ehring für Deutschlandfunk, hatte vorher noch die Position vertreten, seine Politik auf keinen Fall auf Kosten der Wirtschaft ändern zu wollen. Nun werde die Regierung bezahlen, „was immer es kostet”, um die Schäden der Feuer wieder zu reparieren. 500 Millionen Dollar sollen laut Spiegel bis Mitte des Jahres ausgeschüttet werden, danach folgt in zwei Schritten der größere Teil des Fonds. Damit würden vor allem lokale Regierungen und Landwirte unterstützt, aber zum Beispiel auch psychologische Hilfe für Ersthelfer bereitgestellt.
Für Reisende: Das müsst ihr beachten
Solltet ihr gerade einen schon Trip nach Australien gebucht haben, bleibt es eure eigene Entscheidung, ob ihr diesen auch antretet. Das heißt, wenn ihr mit euch die grundlegende Entscheidung vereinbaren könnt, in ein Gebiet zu reisen, in dem Menschen leiden oder gefährdet sind und akute Konflikte herrschen. In dem Fall erklärt sich von selbst, dass eine solche Reise gerade auch mit eventuellen Schwierigkeiten durch Verkehrsbeeinträchtigungen oder mögliche Versorgungsengpässen verbunden sein kann. Neben diesen Problemen richten sich das auswärtige Amt und der ADAC mit konkreten Warnungen vorerst aber an Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen und anderen Lungenfunktionseinschränkungen. Diese können sich in betroffenen Gebieten durch die zum Teil gefährlich schlechte Luftqualität verschlimmern. Diese Bereiche beschränken sich nicht nur auf die solche, in denen Feuer gebrannt haben oder dies noch tun, sondern auch auf davon entfernt gelegene Gegenden wie zum Beispiel das Hauptstadtgebiet um Canberra.