Tanzende, sich bewegende, mal gänzlich verdrehte oder stillschweigende Körper sind zu erkennen. Der Performance, dem Tanz – widmet sich die Helmut Newton Stiftung in Berlin ab Ende November. Die Liste der namhaften Künstler und Künstlerinnen löst schon im Vorhinein regelrecht Gänsehaut aus. Helmut Newton, Vanessa Beecroft, Robert Mapplethorpe und Viviane Sassen sind nur einige. Wir stellen euch hier schon unser Highlights unter den Körperbildern vor.
Von Barbara Probst stammt obiges Triptychon – eine Mischung aus Portrait und Stillleben. Sie fotografiert eine einzige Situationen mit mehreren Kameras gleichzeitig. Die Bilduntertitel geben dann Auskunft welche Kamera das Bild ausgelöst hat, zu welcher Uhrzeit und an welchem Ort die Fotografie entstanden ist. Zu sehen gibt es dann dutzende poetische Körperbilder.
Mit „Men in the cities“ hat Robert Longo sich in den 70er Jahren mit dem Genre der Gangsterfilme auseinandergesetzt. Er war maßgeblich inspiriert und warf mit Gegenständen nach seinen Modellen, die den Wurfgeschossen der Kunst zuliebe ausweichen mussten. Entstanden sind Fotografien die beeindruckend, fast verstörend sind.
Das Fotografenduo Inez von Lamsweerde und Vinoodh Matadin sind seit 30 Jahren eine Institution in der Welt der Modefotografie. Sie schaffen es immer wieder durch ihre Bildmanipulationen und radikalen Veränderungen ihrer Protagonisten und Protagonistinnen zu überzeugen. Wie in diesem Bild, das die Künstlerin Cindy Sherman in überzogener Darstellung, beziehungsweise Maskierung zeigt.
Unverkennbar Film Noir inspiriert, sind die Arbeiten des chinesischen Fotografen Yang Fudong. Seine Aktaufnahmen beschwören eine zeitlose, luxuriöse Vergangenheit. Aus der Serie „New Women“ stammt diese cineastische Fotografie, die vor Eleganz und Voyeurismus nur so strotzt.
Viviane Sassen hat nicht nur die Modefotografie in der letzten Dekade maßgeblich beeinflusst, sondern hebt sich durch ihre eigenwillig choreographierten Bildkompositionen nach wie vor von vielen anderen ab. Sassen spielt mit dem Surrealismus par excellence – Anschnitt, Pose und Farbüberlagerungen nehmen uns mit auf Körperreise.
Unvergessen und mehrfach zitiert, ist Vanessa Beecrofts Performance, in der Berliner Nationalgalerie im Jahr 2015, die einer Theaterinszenierung glich. Frauen in Strumpfhosen, fast nackt, aber eben nicht ganz. Für Beecroft sind ihre Perfomances und Fotografien gleichberechtigt. Zum Glück bleibt uns für zu Hause das Bild an der Wand um besondere Momente unvergessen zum machen.
Erwin Wurm erhebt seine Betrachter immer wieder in seine „One Minute Saulptures“ ein. Dabei wird der Protagonist, auf absurd-humoristische Art und Weise in die Installation die zur Fotografie wird, eingebunden. Die Teetassen sind mit Sicherheit gefallen.
Lisa Lyon – zu ihrer Zeit Bodybuilderin und Muse Robert Mapplethorpes. Er hat mit seinen Fotografien die vorherrschenden Stereotype der Weiblichkeit hinterfragt und durch seine Darstellung eines starken, weiblichen Körpers neue Körperbilder definiert.
Zu guter Letzt eine Arbeit des Namensgebers: „Ballet de Monte Carlo“. Newton hat die Tänzer und Tänzerinnen des ansässigen Balletts, obsessiv, tanzend in den Straßen der Stadt und im Studio fotografiert. Immer aus der heimlich, betrachtenden Perspektive, die sein Werk so einzigartig macht.
Wer es jetzt kaum abwarten kann, diese und noch mehr grandiose Werke live zu betrachten, dem sei Abhilfe geschaffen. Am 29.11.2019 um 20Uhr, eröffnet die „Body Performance“ Ausstellung in der Berliner Helmut Newton Stiftung im Museum für Fotografie in Berlin.