Gelst du noch, oder peelst du schon? Alles über Enzympeelings

Enzympeelings
Foto: Needpics
Okay, neu sind Enzympeelings nicht. Trotzdem finden wir, sie sollten vor allem in den Zeiten der „Plastik-Realness“ noch mehr Aufmerksamkeit erfahren. Denn Peelings mit umweltschädlichen Kügelchen aus Mikroplastik sind einfach mal sowas von raus! Damit die nächste Reinigung so richtig gründlich wird, aber nichts schief geht, haben wir einer Expertin unsere Fragen gestellt.

Peelen will gelernt sein, besonders wenn ihr ein Enzympeeling machen, dabei aber keine Rötungen davontragen wollt. Aber da reicht ein kurzer Crashkurs, um, die wichtigsten Basics zu verstehen. Damit beim Pflegen alles glatt läuft, haben wir mit der medizinischen Kosmetik-Koryphäe Susanne Martens aus der Hamburger Praxis für ästhetische Medizin von Dr. Urselmann gesprochen.

Sind mechanische Peelings schlecht für die Haut?

„Grundsätzlich sind mechanische Peelings – damit sind zum Beispiel Waschlappen und Granulat-Peelings gemeint – in Ordnung. Es kommt dennoch sehr auf den Hauttypen und den Hautzustand an. Eine sehr empfindliche Haut reagiert natürlich mehr auf Reibung, die dabei entsteht, als eine weniger empfindliche Haut. Dabei können statt eine perfekt reine Haut auch Rötungen und Reizungen auftreten. Ein Enzympeeling hingegen ist sanfter zur Haut. Und effektiver.“

In welchen Kategorien Haut denkst Du?

„Es gibt 4 genetische Hauttypen: die trockene Haut, die feuchtigkeitsarme aber fettige Haut, die ganz normale Haut und die fettige Haut. Die Haut verändert sich aber im Laufe des Lebens in ihren „Hautzuständen“. Dieser wird durch äußere oder aber auch innere Faktoren verändert. Stress und auch der Druck, dem wir im täglichen leben ausgeliefert sind, spielen dabei eine große Rolle. Ebenfalls das Wetter – Sonne, Wind und Kälte. Das Glas Rotwein kann sich ebenfalls auf den Hautzustand auswirken. In diesen Fällen verweise ich auf Enzympeelings, um unnötige Reizung zu vermeiden.“

Wie funktioniert ein Enzympeeling?

„Bei Enzympeelings – meist aus Fruchtenzymen – spalten die Kohlenhydrate, also Talgablagerungen, Fette und Schmutz in ihre kleinsten Bestandteile und tragen diese sanft ab. Vergleichbar mit den Enzymen, die für unsere Verdauung zuständig sind. Dabei wird nur die oberste Hautschicht angesprochen und gereinigt. Um noch tiefer, in die unteren Hautschichten zu gelangen, eignet sich ein chemisches Peeling. Dieses wiederum arbeiten mit Ph-Werten. Der gesunde Ph-Wert der Haut liegt bei 5 – 5,5. Die chemischen Hautpeelings mit einem niedrigeren Ph-Wert (unter 1) gelangen dadurch tiefer in die Haut und sprechen den Bereich der Haut an, der für die Neubildung von Zellen verantwortlich ist. Anti-Anti-Aging inklusive. Das funktioniert zum Beispiel mit Aminosäuren-Peelings. Dieser Bestandteil ist körpereigen und wird deswegen auch wahnsinnig gut von der Haut in einer Behandlung aufgenommen und löst kaum Rötungen aus.“

Enzympeeling – einfach starten?

„Ohne dermatologische Beratung und Empfehlung können in Eigentherapie natürlich unerwünscht Nebeneffekte auftreten. Rötungen sind da keine Seltenheit. Deswegen empfiehlt es sich, eine medizinische Kosmetikerin oder den Hautarzt um eine Bestimmung des Hautbildes zu bitten, um das bestmögliche Produkt für den eigenen Hauttypen zu finden. Dann kann’s losgehen!“

Wie häufig sollte ein Enzympeeling angewendet werden?

„Ich empfehle bei den Fruchtsäure-Anwendungen 1-2 mal die Woche. Bei Aminosäure hingegen kann man auch beruhigt nach einer Eingewöhnungsphase täglich vor dem  Zubettgehen cremen, um der Haut über Nacht die Zeit für die Regeneration zu geben. Vorteil: bei täglicher Anwendung im weniger hohen Konzentrationsbereich werden die 1-2 mal wöchentlichen Treats ausfallen.“

Checkt also mit eurer*eurem Hautarzt*Hautärztin oder Kosmetiker*in des Vertrauens ab, zu welchem Typ Haut ihr neigt und findet Euer passendes Enzympeeling – dann dann heißt es Unreinheiten ade!

Enzympeeling richtig anwenden
Fotos: PR

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Dieser Beitrag ist ursprünglich am 29. August 2019 erschienen.

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