Einst eine veraltete und abwertende Bezeichnung für Frauen, gehört das Wort „Frauenzimmer” zu den Worten, die in der Gegenwart neu besetzt werden sollten – zum Beispiel durch Mode.
Ist ein Wort schon so uralt, dass der Gen Z seine Bedeutung nicht mehr klar sein dürfte, alle vorangehenden Generationen aber noch um seine problematische Bedeutung wissen, sollte man den Duden fragen. Und für den Begriff „Frauenzimmer” ist dessen Definition schon fast amüsant. Hier die zwei Bedeutungen: Entweder, es handelt sich in der veralteten, landschaftlich noch gebrauchten Bezeichnung um ein Kompliment – „ein fesches Frauenzimmer war die Rosi“ ist hier das Wörterbuch-Beispiel. Klischee on point. Als Beschreibung für „liederliche, leichtfertige weibliche Personen” funktioniert das F-Wort aber durchaus auch negativ. Weil aber die Ursprungsvorlage „vrouwenzimmer“ ohne solchen Bezug einfach weibliche Bewohner eines Ortes meint, gilt es heute, diese Bezeichnung neu zu „reclaimen”. Okay, bis hierher habt ihr aber genug trockene Wortdeutung ertragen. Wir zeigen die Neudeuting deshalb in modischem gemeintem Kontext. Willkommen im wörtlich gemeinten Frauenzimmer.
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Fotos: Diane Betties
Styling: Tamara Svenja @ Maar Collective
Art Direction: Mimi Roncevic
Hair & Make-Up: Aennikin