Ausblick auf 2021: Das sind drei Trends der 080 Barcelona Fashion Week

Die 080 Barcelona Fashion Week ist offiziell vorbei. Wir ziehen ein Resümee und zeigen euch drei Trends, die von Bikini bis Businesslook den nächsten Sommer bestimmen.

Und schon ist die digitale Premiere vorbei. Nach 21 Modenschauen und spannenden Momenten auf der Talkbühne kam die erste digitale 080 Barcelona Fashion Week gestern Abend zu ihrem Ende. Über vier Tage hatte die Modewoche ihren Laufsteg im Livestream ausgebreitet. Mit einem Mix aus Hype-Designer*innen und alten Bekannten hat Barcelona damit erneut ihr Image als Stadt mit progressiver Mode-Vision bewiesen. Welche Trends nun sowohl Labels als auch Zuschauer*innen in die Zukunft begleiten, erfahrt ihr hier.

Alles Artifiziell: Der nächste Sommer wird künstlich

Txell Miras, Custo Barcelona, Júlia G Escriba, ONRUSHW23FH

Barcelonas Designer*innen und Labels beweisen Mut und Motivation. In dieser Saison treffen artifizielle Looks auf unterschiedlichste Materialien um zusammen ungewohnte Silhouetten zu schaffen. Außerdem veranschaulichen sie die Neugier, die spanischen Kreateur*innen für unkonventionelle Schneiderkunst verspüren. Egal, ob diese Motivation dem Stillstand in Krisenzeiten oder dem modischen Charakter Barcelonas entsprungen ist, sie ist da und resultiert in künstlichen Looks. Und sie kommt in vielen Formen: Txell Miras setzt auf Materialien-Mix aus Filz, durchsichtigem Plastik oder klassischer Baumwolle. Als Augenmerk kommt ein Bustieroberteil oben drauf. An anderer Front erinnert Júlia G Escriba mit ihren für NASA-Technologien entwickelten Materialien auch optisch an Raumfahrt, überzieht für einen „distorted” Look jedoch eindeutig Proportionen. Die spielen wiederum auch bei Custo Barcelona eine Rolle, dessen Midi-Kleid an den XXL-Zoom auf einen DNA-Querschnitt erinnert.

Barcelona Beach: Inspiriert vom Strand vor der Haustür

All That She Loves, Escorpion und Guillermina Baeza.

Es reicht schon, den Strand von Barcelona nur auf einem Bild gesehen zu haben, um zu sagen: So wie hier liegt es sich selten auf einre (europäischen) Sandbank. Hier gibt’s Palmen, ja, aber auch Design-Bauten und Skyline im Hintergrund. Strand in Barcelona kann also heißen: Kurz im Meer abkühlen, aber dann schnell zurück ins Office um die Ecke joggen. Diese Ambivalenz vereint der Strand-Look der 080 Barcelona Fashion Week. Er vereint Material- und Farbwelten wie Metallic, Weiß und wilde Muster, zum Beispiel in Designs wie denen von All That She Loves oder Guillermina Baeza. Ihre Silhouetten sorgen wiederum für Individualität: Von Einteiler-Badeanzug mit tiefer Neckline bis hin zum simplen Bandeau-Bikini ist alles erlaubt. Dazu passen ebenso schlichte Accessoires und Musterakzente. Wer sich doch nicht allzu locker vom Strand ins Büro begeben möchte, greife auf Variationen des Trends zurück, wie die von Escorpion: In Kombination mit High-Waist-Chino und Tweed-verwandtem Blazer steht ein gehäkeltes Bikini-Oberteil doch schon fast mehr für Business, als für Beach, oder?

Drapage: Die Zukunft ist „einseitig”

Menchèn Tomàs, The Label Edition, Lebor Gabala, Maite by Lola Casademunt und ONRUSHW23FH.

Drapierte Stoffe, in Falten gelegt, geknotet, festgesteckt und in Position gerückt: Zugegeben ist dieser Trend eigentlich das kleine Geschwisterkind der oben genannten artifiziellen Styles. Auch dort wird drapiert, was das Material hergibt. Und trotzdem verdient dieser Styling-Schritt einen eigenen Trendplatz. Schließlich können sich die Eigenschaften eines Looks wie Musterung, Silhouette oder Symmetrie durch Drapage vollständig verändern. Vor allem letzteres ist bei diesem Trend das Schlüsselelement: Laut Designer*innen der 080 Barcelona Fashion Week wird im nächsten Sommer asymmetrisch drapiert. Gesehen haben wir das als Knoten an der Hüfte oder einer Seite des Nackens (mit Seidentuch!), zum Beispiel bei Menchén Tomàs oder Maite by Lola Casademunt. Geraffte Rock-Silhouetten setzen neue Fokuspunkte auf der Körperspitze und -mitte, wie in der absolut silvestertauglichen Shorts von The Label Edition. Und auch die Woll-Ponchos des Labels Lebor Gabala – das schon für die Wintersaison präsentierte – lassen sich zur Neckline im Wasserfall-Stil oder in armverhüllender Silhouette legen. Wer in Sachen „see now, buy now” knapp bei Kasse ist, kann zuhause schon einmal selbst anfangen zu knoten, zu stecken und zu legen. Hält garantiert bis nächstes Jahr.

In Kooperation mit 080 Barcelona Fashion Week.

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