Mithilfe einer Umfrage und der weltweit ersten „Modepsychologin” Dr. Karen untersucht der Shopping-Service Klarna, wie die letzten Pandemie-Monate unser Stilverständnis beeinflusst haben. Gehören Witze über Jogginghosen wirklich der Vergangenheit an? Braucht es für positive Stimmung einfach nur bunte Farben? Wie nachhaltig kaufen Verbraucher*innen seit der Pandemie? Ein kurzer Ausblick.
Die innere Veränderung zeigt sich im Äußerlichen. Was nach abgedroschener Floskel klingt, passt aber zumindest in Teilen als Gegenwartsbeschreibung, wenn es um individuellen Style geht. Während sich viele Menschen innerlich an die nächste Stufe der Rückkehr aus dem Lockdown gewöhnen, tauchen auch Fragen auf, die die äußeren Umstände betreffen: Wie sieht Mobilität in Zukunft aus? Wie und wo können und wollen wir arbeiten? Aber auch Fragen zu Kleidungsstil und Konsum werden besonders gern neu betrachtet. Dafür, diesen Fragen auf den Grund zu gehen, setzt sich auch der Zahlungsanbieter Klarna ein: Wie sie sich zusammen mit Rapper A$AP Rocky dem Post-Lockdown-Look widmen, könnt ihr bei unserem Sister-Mag NYLON nachlesen. Hier aber soll’s um das „bigger Picture” und die Fakten gehen. In einer internationalen Umfrage haben Klarna und die Forschungsagentur Dynata 15.930 Verbraucher*innen zwischen 18 und 45 Jahren in 15 Ländern zu ihrem aktuellen Modebewusstsein gefragt. Die Ergebnisse interpretiert jetzt die Mode-Expertin und Psychologin Dr. Dawnn Karen. Dabei verrät sie auch, wie wir 2021 shoppen und was wir tragen werden.
„Die Art und Weise, wie wir uns kleiden, wird relevant bleiben, aber die Menschen werden mehr Wert auf ihre Beziehung zueinander legen.” – Dr. Dawnn Karen
Welche Rolle Kleidung für die aktuelle Stimmung spielt
Dr. Dawnn Karen ist auch unter dem Namen „The Dress Doctor” bekannt. Sie bezeichnet sich selbst als die „erste Modepsychologin der Welt” und schreibt für die London und New York Times. Außerdem ist Karen die jüngste und einer der ersten Schwarzen Psychologieprofessor*innen am Fashion Institute of Technology. Auf die Frage, ob Mode in Zukunft für den*die Einzelne*n noch wichtiger wird, antwortet sie gegenüber BLONDE: „Die Art und Weise, wie wir uns kleiden, wird relevant bleiben, aber die Menschen werden mehr Wert auf ihre Beziehung zueinander legen. Nach mehr als einem Jahr der Isolation sehnen wir uns danach, uns mit anderen auf einer tieferen Ebene zu verbinden.“
Stärkt unsere Beziehung zu Mode die Beziehung zu uns selbst?
Karens Einschätzung lässt sich auch so interpretieren, dass die Wichtigkeit von äußerer Erscheinung vielleicht nicht zunimmt, aber auch nicht an Bedeutung verliert – wie auch immer diese Bedeutung im Einzelnen ausgelegt wird. Laut der Umfrage von Klarna wollen immerhin 70 % der Befragten Deutschen mit der Rückkehr in ihr (Sozial-) Leben wieder mehr Zeit in die Wahl ihrer Outfits investieren. Das passt – wenig überraschend – in den aktuellen Mode-Sommer. Klarnas Report zu den Items, die wir 2021 shoppen, zeigt den bis zu achtfachen Anstieg des Kaufs von Sommerkleidern oder Sonnenbrillen. Gesichtsmasken und Pyjamas sind dagegen auf dem absteigenden Ast. Überhaupt stylen sich laut Umfrage mehr Menschen zuhause als vielleicht gedacht (70%) – und das gilt für alle befragten Gender. Wer das Privileg hatte, die letzten Monate dennoch eher im Jogger-Look zu verbringen, trennt sich nun davon (2021 shoppen Kund*innen 17% weniger Jogginghosen). Trotzdem haben wir eine engere Bindung zu unserer Kleidung gewonnen, so Dr. Karen: „Wir haben genau das getragen, was wir tragen wollten – und uns selbst das Okay dazu gegeben. Auf diese innere Bestätigung zu hören, anstatt sie von außen zu bekommen, das stärkt die Beziehung, die wir zu uns selbst haben.”
„Wir haben genau das getragen, was wir tragen wollten – und uns selbst das Okay dazu gegeben. Auf diese innere Bestätigung zu hören, anstatt sie von außen zu bekommen, das stärkt die Beziehung, die wir zu uns selbst haben.”
Mood Enhancement Dress: Der psychologische Effekt von Farbe & Co
Nicht nur die Beziehung zu uns selbst hat sich damit in Teilen gewandelt, sondern auch die zu Kleidung und wie sie die eigene Stimmung vermitteln soll. Geht es dabei um positive Gedanken, verwendet Dr. Karen den Begriff „Mood Enhancement Dress”, also das bewusste Styling für eine bessere Stimmung. Und ja, so banal das klingt, dabei sollen auch Farben helfen können. „Trag Farbe, um dich auszudrücken”, sagt die Expertin. „Bei den Farben, von denen wir uns angezogen fühlen und die wir für unsere Outfits auswählen, schwingt meist eine tiefere Bedeutung mit als sich auf den ersten Blick vermuten lässt.” Mehr als jede*r Dritte trägt laut Klarna-Umfrage gerade mehr Farbe als noch vor einem Monat. Blumenmuster und Streifen sind die beliebtesten Prints. Das ist angesichts des Zeitpunkts der Durchführung im Frühjahr 2021 allerdings nicht gerade überraschend. Einen ähnlichen Ausblick geben die Schlagworte, die für Kund*innen und Befragte gerade ebenfalls eine Rolle spielen: baggy Hosen, auffälliger Schmuck und bunte Kleidung dominieren, Hemden und Blusen werden besonders gerne gekauft. Einen der größten Shopping-Anstiege verzeichnen Leinenkleider und -hosen und Sportkleidung (68%).
Wie nachhaltig werden Kund*innen 2021 shoppen?
Und dann wäre da noch der immerwährende Fokus auf Nachhaltigkeit. Wer jetzt glaubt, dass sich deutsche Kund*innen im Lockdown mehr mit der Substanz ihrer Kleidung auseinandergesetzt hätten, liegt…tatsächlich richtig. Jede*r Fünfte shoppt mehr bei nachhaltigen Marken. Immerhin 20% entscheiden sich sogar für die nachhaltigste Lösung von allen – schlichtweg weniger bzw. gar nicht einzukaufen. Über ein Drittel der Befragten, die sich als besonders modeinteressiert identifizieren, kauft mehr und häufiger bei nachhaltigen Marken. Welche Kriterien die Bestimmung für das Wort „nachhaltig” waren, ist nicht angegeben. Wer es sich erlauben kann, würde den Kleiderschrank zukünftig eventuell ganz neu sortieren und ab jetzt auf eine reduzierte Auswahl essentieller Teile setzen, um diese dann mit saisonalen Stücken zu kombinieren, prophezeit Dr. Karen. Wie diese Capsule Collection dann wohl aussieht? Wenn es ganz nach den Zahlen ginge, bestünde sie aus auffälligem Schmuck, bunt gemusterten Sommerkleidern, baggy Leinenhosen und Sportstyles, mit denen wir uns auch Zuhause weiterhin einkleiden, oder?
In Kooperation mit Klarna.
Fotos: PR
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