Editorial: Red Minimalism

Rot in seiner ruhigsten Form: minimalistisch, präzise und voller innerer Stärke. Red Minimalism ist eine Hommage an bewusste Reduktion und emotionale Klarheit.

„Kein Drang, performen zu müssen. Keine Überinszenierung

– einfach ich, meine echte Energie.“

– Kim Hnizdo über Stärke, Selbstwahrnehmung und den Mut, ganz bei sich zu sein.

 

About Red Minimalism:

In a world that is becoming faster and louder, minimalism is experiencing a quiet renaissance – a counterpoint to overstimulation and overwhelm. Red, traditionally the color of passion and power, appears here in a new light: reduced, precise, and full of inner clarity. It is not a loud gesture, but a subtle expression of emotional focus and conscious self-awareness.

This modern interpretation of red speaks to a society that seeks authenticity and depth beyond superficial trends. Emotions such as shame, pride, and desire are not hidden, but carried with honesty in their controlled intensity. In this way, fashion transforms into a powerful medium of social stance and emotional intelligence.

Red and minimalism merge into a language that speaks of inner strength – both elegant and compelling.

Im Interview mit BLONDE spricht Model Kim Hnizdo über innere Stärke, Authentizität und die Kunst, ganz bei sich zu bleiben.

BLONDE: „Red Minimalism“ wirkt ruhig, kraftvoll und unglaublich klar. Wie war es für dich, diese Kombination aus Stärke und Zurückhaltung vor der Kamera zu verkörpern?

Kim: Es fühlte sich sehr echt an. Ich bin oft stark, gebe viel Halt und sehne mich dann manchmal selbst danach, gehalten zu werden. Red Minimalism ist anders. Es ist stark, aber ausgeglichen. Kein Drang, performen zu müssen. Keine Überinszenierung, einfach ich, meine echte Energie. Getragen, geschützt, gewärmt, gestärkt im minimalistischen, wohlwollenden Rot.

Body @undress.code | Schuhe @prada | Ohrringe @givenchy | Strumpfhose @falke

Mantel @cesaregaspari | Schuhe @gucci | Ohrringe @dior | Strumpfhose @falke

BLONDE: Rot steht traditionell für Leidenschaft und Energie – im Editorial bekommt die Farbe eine ganz neue, fast meditative Bedeutung. Wie interpretierst du dieses „andere Rot“ für dich persönlich?

Kim: Dieses Rot war anders. Weniger das Feuer-und-Flamme-Rot, sondern mehr wie ein warmes Glühen. Ein Rot, das nichts beweisen muss und trotzdem spürt jeder, dass es da ist. Allgegenwärtig. Wärmend.

BLONDE: Vor der Kamera zu stehen kann intensiv sein. Hast du etwas, das dir hilft, in solchen Momenten ruhig und bei dir zu bleiben?

Kim: Erfahrung hilft. Man wird entspannter. Ich versuche aber, mir mein natürliches Excitement zu behalten, um jedes Shooting, jedes Projekt besonders und einzigartig werden zu lassen.

Kleid @holzweiler | Tuch @gucci | Ohrringe @versace

BLONDE: Du bist schon seit einigen Jahren in der Modebranche. Wie hat sich dein Blick auf dich selbst und auf Schönheit in dieser Zeit verändert?

Kim: Große Frage. Ich versuche, die Antwort stark, aber kurz zu halten: Alles hat sich verändert und in meinen Augen zum Besseren. Die ganze Branche hat sich weiterentwickelt und dies auch nach Außen getragen. Die Wertschätzung gegenüber Menschen in meinem Job ist gestiegen, menschlicher geworden. Es gibt mehr Chancen für alle. Stichwort: Diversität.

Gleichzeitig stirbt der Individualismus ein bisschen, weil viele denken, den neuen, auf Social Media verbreiteten Schönheitsidealen entsprechen zu müssen.

Ich persönlich bin noch in einer Branche mit viel Druck und oft verglichen zu werden aufgewachsen. Es war nicht einfach sich ein gesundes Körper- und Schönheitsbewusstsein zu erarbeiten. Heute bin ich sehr viel entspannter, voller Annahme und Akzeptanz meiner selbst.

Schönheit hat für mich wenig mit Gesichtszügen,  Körpergrößen oder Gewicht  zu tun. Ich liebe schöne Menschen, inside out.  Persönlichkeiten sind für mich ganz schön, ganz schön besonders, ganz schön schlau, ganz schön ehrlich, ganz  einfach schön sie selbst. Das ist für mich „Schönheit“.

Darüber habe ich gerade einen Song geschrieben – und mit der melodischen Techno-DJ Pretty Pink veröffentlicht. „Pretty World“ erscheint am 7.11., überall, wo es Musik gibt. Reinhören lohnt sich.

Top @anneheidrich | Body @wolford | Schuhe @prada | Ohrringe @coach | Strumpfhose @wolford

BLONDE: Minimalismus heißt ja oft: weniger ist mehr. Gilt das auch für dein Leben – oder darf’s bei dir manchmal bewusst ein bisschen „mehr“ sein?

Kim: Weniger Materielles ist okay. Weniger Stress und Sorgen wären auch toll. Ansonsten bin ich persönlich eher Typ ALL IN.

BLONDE: Was ist dein aktuelles Go-to-Piece, wenn du dich stark fühlen willst?

Kim: Statement-Blazer und Boots am Körper. Kopfhörer auf den Ohren. Meinen ersten Song „Pretty World“ in voller Lautstärke für die Power von innen.

Jacke & Rock @selfportrait | Tuch & Ohrringe @maisonvalentino

BLONDE: Gibt es ein Ritual oder eine kleine Routine, mit der du dich vor einem Shooting in den richtigen Flow bringst?

Kim: Ich erlebe viel Trouble, habe viel Unbeständigkeit in meinem Leben. Kleine Routinen sind da superwichtig, besonders ruhige. Alles kurz auf Stop: atmen, meditieren, spazieren, in mich selbst reinhören, sortieren, Lieblingssong rein und weiter geht’s.

Blazer @bymalenebirger | Rock @pacorabanne | Socken @wolford | Schuhe @prada | Tuch @moschino | Ohrringe @marcjacobs

BLONDE: Wie würdest du dich selbst als Model in drei Worten beschreiben?

Kim: Everything. I. Want.

BLONDE: Wenn du auf das Shooting zu „Red Minimalism“ zurückblickst – was bleibt dir am stärksten in Erinnerung?

Kim: Es war ein guter Vibe, tolle Menschen – und ein Hund am Set (lieben wir!). Das Styling hat uns die Sprache verschlagen. Es hat irgendwie alle unsere Erwartungen übertroffen – so unerwartet perfekt. Ich fühle mich wirklich gut.

 

Team Credits

Photographer: Levin Lee @levinlee_

Model: Kim Hnizdo @kimhnizdo
Agency: Louisa Models @louisamodels

Wardrobe Stylist: Stella Lukaschewski @stellalukaschewski
Make-Up Artist & Hairstylist: Nicole Handy @glmrbynicole
Photography Assistant: Victoria Li @imvictoriali

Wardrobe Credits:

Look 1: Body @undress.code | Schuhe @prada | Ohrringe @givenchy | Strumpfhose @falke
Look 2: Mantel @cesaregaspari | Schuhe @gucci | Ohrringe @dior | Strumpfhose @falke
Look 3: Kleid @holzweiler | Tuch @gucci | Ohrringe @versace
Look 4: Top @anneheidrich | Body @wolford | Schuhe @prada | Ohrringe @coach | Strumpfhose @wolford
Look 5: Jacke & Rock @selfportrait | Tuch & Ohrringe @maisonvalentino
Look 6: Blazer @bymalenebirger | Rock @pacorabanne | Socken @wolford | Schuhe @prada | Tuch @moschino | Ohrringe @marcjacobs
Look 7: Ohrringe @coperni

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