Wie Giulia Gwinn trotz Widerstand zur Profikickerin wurde

Giulia Gwinn
Foto: Nike
Im zweiten Teil unserer großen BLONDE-Reihe stellen wir euch heute, gemeinsam mit Nike, Giulia Gwinn vor. Die erst 20-Jährige wurde gerade zur besten jungen Spielerin der Fußballweltmeisterschaft gekürt – aber die Mittelfeld-Größe macht das alles nicht bloß für sich und ist ein echtes Vorbild, wie wir erfahren haben.

Fußball-Profi als Frau zu werden ist auch heute immer noch nicht der leichteste Job, den man sich aussuchen kann. Giulia Gwinn hat es aber gewagt und hat damit sogar über den Fußball hinaus mehr bewegt. Mit ihrem Mindset hat Giulia sich und allen anderen gezeigt: Du kannst es schaffen, wenn du an dich glaubst.

Heute ist sie eine von Deutschlands größten Hoffnungsträgerinnen im Fußball. Doch wenn es nach ihrer Mutter gegangen wäre, hätte der Mittelfeld-Star des FC Bayern Münchens einen anderen Karriereweg eingeschlagen. Schließlich hat sie neben ihrer Fertigkeiten auf dem Pitch noch einiges mehr auf dem Kasten. Gwinn machte ein Einserabi, und das während sie bereits in der Nationalmannschaft spielte. Schon früh stellte sich heraus, dass sie mit Talent und Zielstrebigkeit gesegnet ist. Trotzdem war ihr Weg vom Hobby-Kicken mit ihren Brüdern bis zur diesjährigen Ehrung zur besten jungen Spielerin bei der Weltmeisterschaft mit einigen Strapazen verbunden. Wäre es nach ihrer Mutter gegangen, hätte Gwinn lieber gar kein Fußball gespielt – nicht mal zum Spaß – sondern etwas „weiblicheres“, wie sie der Onlineausgabe des Spiegels kürzlich erzählte. „Als meine Mutter merkte, wie viel mir der Fußball wirklich bedeutet, hat sie ihr Okay gegeben und mich bei meiner Leidenschaft unterstützt“, heißt es ebenso im Interview mit dem Orange Handelsblatt. Da haben der FC Bayern München und die Nationalmannschaft aber noch einmal Glück gehabt, dass Gwinn sich gegen ihre Mutter durchgesetzt hat. Na, bei dem Talent kein Wunder.

Aber mal zurück zum Anfang:

Giulia Gwinn: Wie wird man eigentlich Profi-Fußballspielerin?

 

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Ähnlich wie bei einer von Gwinns Teamkolleginnen (Sara Däbritz haben wir euch ja bereits hier vorgestellt), war auch der Weg der Mittelfeldspielerin recht gradlinig: Geboren wurde sie kurz vor der Jahrhundertwende im Jahr 1999 und begann nur acht Jahre später in ihrem Heimatverein, dem VfB Friedrichshafen, mit dem professionellen Training. Zwei Jahre später ließ sie sich als einziges Mädchen vom FV Ravensburg verpflichten. Ein Jahr später ging es auch schon in die Bundesliga zum SC Freiburg. Wenig später absolvierte sie ihr erstes Heimspiel und nur sieben Spieltage später, im Alter von 16 Jahren, schoss sie ihr erstes Bundesligator. Mittlerweile spielt Gwinn beim FC Bayern München (dort war sie diese Saison der sogenannte „Toptransfer“) und ist, nach ebenfalls sechs Jahren in diversen Altersklassen der Nationalmannschaft, extrem torgefährlich. Seit dem Start ihrer Profikarriere kickte sie das Runde ganze 45 Mal ins Eckige – 23 Mal davon für die Nationalelf!

Was sind die Unterschiede zwischen Frauen- und Männerfußball, liebe Giulia Gwinn? „Kann man nicht vergleichen!“

Giuila Gwinn
Foto: Nike

Wer die offensive Mittelfeldspielerin vorher nicht auf dem Zettel hatte, hat das seit der Weltmeisterschaft und ihrem Gewinn des Titels „beste junge Spielerin“ allemal, denn überzeugt hat Gwinn nicht nur auf, sondern auch außerhalb des Platzes. So sprach sie nach dem Ausscheiden der Nationalelf nach dem im Viertelfinale im Interview mit Spiegel Online über die Unterschiede im Frauen- und Männerfußball und nahm dabei keinen Blatt vor den Mund. Zum einen gäbe es in ihrem Team kaum Theatralik bei Fouls und grundsätzlich würde ein faireres Spiel gespielt. Am Ende fügte sie gleichauf souverän hinzu, dass man Männer- und Frauenfußball nicht miteinander vergleichen dürfe: „Wir spielen zum Beispiel langsamer. Wir verdienen auch weniger, aber darüber möchte ich mich jetzt nicht aufregen, das ist der falsche Weg.“

Man kann nur „mit guten Beispiel vorangehen, sich selbst weiter pushen, als beim Spiel davor und „nie den Spaß verlieren“, wie sie dem Handelsblatt Orange weiter verriet. Und auch einen Tipp mit Niederlagen umzugehen, hat Gwinn: „Mit der Mannschaft reden, sich neue Ziele setzen. Und Urlaub.“ Ein tolles Vorbild, das auch noch einen gesunden Lebensstil – physisch sowie psychisch – vorlebt. Da ist es wenige verwunderlich, dass Gwinn offizieller Teil von Nikes neuester „Just Do It“-Kampagne ist, bei der sich alles um deutsche Held*innen dreht und dessen Spot den Community-Gedanken in den Fokus rückt (mehr dazu lest ihr auch noch einmal hier). Weil die meisten Karrieren eben auf den Sportplätzen in der Nachbarschaft beginnen und in Deutschland leider immer noch viel zu viele Kinder jegliche Art von Sport viel zu schnell wieder aufgeben, sollen Geschichten wie Gwinns oder die der Leichtathletin Gesa Krause mehr Aufmerksamkeit bekommen, denn sie inspirieren, wortwörtlich am Ball zu bleiben.

Im Fall von Gwinn hat sich das mehr als gelohnt und sie würde sich sicher über talentierten Nachwuchs freuen, den sie speziell mit ihren Leistungen zum Durchhalten anspornen konnte. „Aktuell ist Giulia verletzt, aber wir haben keinen Zweifel, dass sie bald wieder durchstartet und als Vorbild Klischees wegkickt für sich und für andere – getreu des Mottos „Du tust es nie nur für dich“.

Bezahlte Partnerschaft mit Nike.

Alles weitere zum Thema findet ihr hier:

Nike erinnert in seiner neuesten Kampagne daran, dass Sport mehr bedeutet, als reine Bewegung
Leichtathletin Gesa Krause hat uns verraten, wie sie jede noch so hohe Hürde überwindet
Wie Vorbilder im Frauenfußball einen Schmetterlingseffekt lostreten

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