Nachhaltige Weihnachten – Tipps für ein umweltfreundliches Fest

Nynne Schrøder via Unsplash
Wer das ganze Jahr über versucht, alle möglichen Aspekte seines Lebens so conscious wie möglich zu gestalten, wird zum Weihnachtsfest, dem Konsumhoch des Jahres oftmals vor eine Challenge gestellt. Nicht aber mit unseren umsetzbaren Tipps für nachhaltige Weihnachten.


Woran ich denke, wenn ich mich an Heiligabend erinnere? Die Verwandten kommen zu Besuch, es wird gut gegessen, sich unterhalten und Geschenke getauscht, während der Weihnachtsbaum voller Kerzen leuchtet und die Wohnung mit Orangenschalen und kleinen Rehntierchen geschmückt ist. Das macht Weihnachten aus, denn die Feiertage bewirken ein Gefühl in uns, was uns in den heimischen Schoß der Familie zurückfallen lässt. So soll es doch sein. Wäre da nicht das schlechte Gewissen wegen der Umwelt. Nein, zum Glück ist das da und plagt uns, denn die Umwelt fliegt nicht in den Xmas-Urlaub!

Nachhaltige Weihnachten müssen nicht aufwendig sein

Das Weihnachtsfest birgt viele Aspekte, die wir beachten können: Zum Beispiel gibt es eine Vielzahl an Familien, denen Weihnachten nicht vergönnt ist, wo es keine Geschenke gibt oder wo nicht genüg Ressourcen für ein großes Festessen vorhanden sind. Für die Kleinen sicher unschön, doch wer von unserem Weihnachtsfest den größten Schaden nimmt ist die Mutter aller Heimaten: unsere Natur. Neben verursachten Co2-Ausstößen und Unterstützung der Massentierhaltung fördert der Dezember grundsätzlich maßgeblich den Konsums. Welchen Sinn hat also das Fest der Nächstenliebe, wenn wir unserer Umwelt diese verweigern?

Zum Glück muss dafür Weihnachten nicht in den geschmolzenen Schnee fallen. Es gibt genügend Tipps und Tricks um das Fest achtsam und nachhaltig zu gestalten. Das geht vom Tischschmuck über den Tannenbaum bis hin zu den Geschenkverpackungen. Lasst euch inspirieren und gemeinsam unserer Welt ein wenig Nächstenliebe schenken!

Nachhaltige Dekoration

Ich besitze meine Dekoration schon seit Ewigkeiten. Wer jedoch nichts parat hat muss nicht in einer neutralen Wohnung feiern. Es gibt viele umweltschonende Wege seiner unmittelbaren Umgebung einen winterlichen Touch zu verpassen. Hier haben wir einige unserer liebsten Deko-Hacks zusammengeschrieben:

  • Zum Beispiel können aus Back-, Alt- und recyceltem Papier kleine Sterne gebastelt werden.
  • Selbst gebackene Lebkuchenherzen einfach mit nachhaltigem Geschenkband aus T-Shirt-Stoff in den Baum gehängt werden.
  • Für die Baumbeleuchtung empfehle ich eine LED-Lichterkette, so sparst man Strom und Energie.
  • Wenn ihr Zahnstocher oder Spießstäbe aus Holz da habt, könnt ihr daraus Sterne basteln. Legt hierfür vier Holzstäbe mit der gleichen Länge diagonal übereinander, sodass sie sich in der Mitte berühren. Den mittleren Punkt bindet ihr mit Wolle oder Bindfaden zusammen und lasst an beiden Enden des Fadens ein wenig Band übrig. Dies knotet ihr zu und schon habt ihr eine Schlaufe, an welcher der Stern im Baum hängt.
  • Den Tischschmuck könnt ihr aus Orangen selber machen. Dafür lasst ihr die Scheiben auf einem Gitter trocknen und legt sie insgesamt 14 Tage auf die Heizung. Ein paar Tannenzweige und –zapfen dazulegen – fertig. Easy oder?

Advent, Advent, (k)eine Kerze brennt

Kerzen sind für die gemütliche Weihnachtsstimmung unverzichtbar, werden aber leider oftmals durch endliche Ressourcen wie Erdöl hergestellt. Umweltfreundlichere Alternativen sind Bienenwachskerzen oder Ölkerzen. Doch so richtig toll ist keiner dieser Varianten. Am besten verwendet ihr Kerzen im Allgemeinen eher sparsam. Pro Tipp: Sollten die Kerzen abgebrannt sein, lässt sich das restliche flüssige Wachs easy zu einer Reste-Kerze zusammenschütten.

Ein Weihnachtsbaum, der der Umwelt guttut

umweltschonendes Weihnachten
Foto: John Lockwood via Unsplash

Auch der klassische Christbaum ist leider alles andere als klimaneutral, denn die Bäume werden meist mit Pestiziden, Insektiziden und Mineraldünger besprüht. Besser: Eine bio-zertifizierte Tanne aus Deutschland oder Österreich!

Ein Erdball-freundliches Festessen für Veganer*innen und Tierprodukt-Esser

Das Festessen ist neben der Bescherung in vielen Familien ein großes Highlight. Wenn ich mich zurück erinnere, hat meine Familie beim Hauptgang immer zwischen Gans, Ente oder Rind gewählt. Aber ist das wirklich so sinnvoll? Nicht wirklich, wie ich heute merke. Massentierhaltung von Gänsen und Enten und die großen Mengen Wasser, die für die Viehzucht von Rindern nötig sind, belehren mich etwas Besseren. Aber nicht verzagen: Ihr könnt ganz einfach ein nachhaltiges Essen gestalten, das die ganze Familie satt bekommt und obendrein unglaublich lecker ist!

  • Angefangen bei den Beilagen: Obst und Gemüse sollten im besten Fall alle biologisch, saisonal und regional gekauft werden. Dadurch wird Energie und Co2-Ausstoß eingespart und die regionalen Bio-Bauernhöfe gefördert. Um keine Reste im Nachhinein wegwerfen zu müssen, könnt ihr im Vorfeld einen Speiseplan erstellen mit dem ihr besser einschätzen könnt, wie viel jede*r essen wird und was wer mag.
  • Für den Hauptgang kann Schwein und Huhn aus biologischer Haltung oder Fisch aus der heimischen Teichwirtschaft verwendet werden. In Bioläden findet ihr fair gehandelte Gewürze, die in ihren Herkunftsländern dazu beitragen, die Arbeits- und Gesundheitsstandards zu verbessern.

Achtsam schenken

nachhaltiges Weihnachten
Artem Grebenschikov via Unsplash

Hierzulande zählen Bücher, Socken, Gutscheine und Kosmetikprodukte zu den beliebtesten Geschenken. Aber wie wärs,  dieses Jahr mal etwas Selbstgemachtes zu verschenken? Zum Beispiel einen Fotokalender aus Zeitungen oder einen Gutschein für ein vegetarisches oder veganes Abendessen. Für die weniger handwerklich Begabten finden sich auf dem Markt mittlerweile viele nachhaltige Artikel, wie Bambus-Produkte für das Badezimmer oder Bücher aus Altpapier. Auch mit einer Spende jeglicher Art könnt ihr Freude verschenken und gleichzeitig anderen Gutes tun.

Originell (un-)verpackt

Ich habe mir daher ein paar Verpackungsmöglichkeiten überlegt, mit denen euer Gabentisch gleich viel origineller aussieht. Vordergründig sollten alle Verpackungen bereits vorhanden sein. Bedeutet: Bitte nichts neu kaufen! Wie wäre es mit Marmeladengläsern, verziert mit getrockneten Blättern, als Adventskalender? Lasst eurer Kreativität freien Lauf! Die Geschenke können wunderbar mit noch vorhandenen Geschenkpapier, Back- oder recyceltem Papier einpacken werden. Außerdem können alte Zeitungen, Tüten oder Kalenderblätter wunderbar als Verpackung umfunktioniert werden. Oder wie wäre es mit einem Geschenk im Geschenk? Kleidung oder Boxen lassen sich besonders gut nutzen, um weitere Kleinigkeiten mit einzupacken.

Zu guter Letzt…

Mein Fazit ist: Wir alle können unseren Teil dazu beitragen, mehr Nächstenliebe zu verschenken indem wir unser Konsumverhalten hinterfragen – das ganze Jahr über, aber besonders über die Weihnachtstage. Ein nachhaltiges Fest macht nicht nur Spaß, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag für unsere Umwelt!

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