Miriam Marlene Waldner erschafft eine Welt für Tagträumerinnen: Eine bunte, spielerische und sensible Welt, in der Frauen sich die Zeit nehmen können, sich selbst zu finden.
Miriam Marlene ist für ihr junges Alter sehr weit gekommen. Ihre Arbeiten haben wir bei Tavi Gevinsons Rookie Mag und bei Curated by Girls entdeckt. Und auch BLONDE-Lieblingssängerinnen wie AURORA, Petite Meller oder Sunflower Bean hat sie schon abgelichtet.
Miriam erschafft mit der Analog-Kamera, die ihre Oma ihr mit zwölf Jahren schenkte, eine unbearbeitete Märchenwelt weit weg vom Trubel der Stadt. Ihre Bilder sind mit wenigen Mittel konstruiert: weibliche Gestalten, spielerische Kleidung, Natur-Landschaften und gefundene Objekte. Rotkäppchen, Dornröschen und Schneewittchen treffen sich im Wald und gehen zusammen auf die Suche nach dem giftigen Apfel. Dabei haben alle drei das gleiche Kleid an. Oder dieselbe Frisur. Miriam fotografiert meistens Freundinnen oder Familienangehörige und schafft es dabei das Auge des Betrachters zu täuschen. Sind es die gleichen Frauen? Oder sind es Fabelwesen?
Ihre Obsession mit Virgin Suicides Szenarien könnte etwas damit zu tun haben, dass sie selber mit einer Zwillingsschwester aufwuchs. „Wir sind keine eineiigen Zwillinge und optisch als auch persönlich sehr unterschiedliche Menschen“, erzählt sie. Obwohl sie nicht identisch aussehen, haben die beiden einen magischen Faden, der sie immer wieder zusammenführt: „Lange Jahre haben wir in der Schule immer neben einander gesessen, oft identisch geträumt und wenn wir länger von einander getrennt waren intuitiv gespürt, wie es dem anderen geht. Später hatten wir sogar unsere Periode gleichzeitig!“ Same same, but different. Trotz enger Bindung hatten sie kein Problem zu lernen, sich voneinander zu differenzieren. Und wenn man Miriams Bilder genauer anschaut, merkt man doch, dass es sehr unterschiedliche Wesen sind, die sich da im Wald rumtreiben…
Wir haben #girlsforblonde Miriam Marlene ein paar Fragen gestellt. Was dabei herauskam? Die Feststellung das leichtfüßige Naivität in ihrer Welt wichtiger ist als erfahrungsreiche Weisheit.
Was machst du?
Ich fotografiere, weil ich es liebe zu Fotografieren.
Hobby oder Welt erobern?
Ich will einfach nur glücklich sein. Stolz sein. Geschichten erzählen, die berühren.
Es macht mich glücklich das zu machen, was ich liebe.
Wie würdest Du deinen Stil beschreiben?
Sagen wir es mal so: Mia Farrow aus dem Film Rosemaries Baby würde meine Kleider, Hüte und Schuhe auch tragen.
Was ist Mode für dich?
Ich kann mit Mode nicht viel anfangen. Wenn, dann eher mit Stil. Beim eigenen Stil geht es um Kreativität und Identität. Mode hat irgendwie immer mehr mit Konsum, Geld und Ausbeutung zu tun.
Was magst Du an dir am liebsten?
Meine Hände. Sie sind nützlich und ich habe mir einen kleinen Marienkäfer auf die linke Hand tätowieren lassen.
Definiere „Frau sein“.
Die Verantwortung für das eigene Leben übernehmen und für das, was man sich aus diesem Leben verspricht.
Welche sind deine persönlichen Dämonen?
Ich habe Angst vor der Zukunft. Aber ich habe gelernt mit dieser Angst umzugehen, indem ich zeichne, lese oder irgendwas mit meinen Händen mache.
Was ist deine Botschaft an die Frauen da draußen?
Glaube an dich und auch daran, dass du deine Träume verwirklichen kannst. Egal was andere sagen. Und denkt an euer Karma! Man bekommt am Ende immer das zurück, was man selber gibt.
Welche Projekte stehen an?
Ein Space Collective. Es ist ein Projekt, dass ich mit Freunden auf die Beine stelle. Ein Raum für alles. Ein Ort für Partys, Flohmärkte, Shootings und ganz vieles mehr. Unsere erste Space Party war super erfolgreich! Wir haben den kompletten Raum mit Sternen, Glitzer, blauen Luftballons und viele Lichter dekoriert. Alle haben zu Space Musik getanzt und es war Vollmond.
Miriam wird teil der FREER IN BERLIN #1 – IRL show: „New Feminity“ von Curated by Girls sein, die am 08./09. Oktober 2016 in Berlin stattfindet. Mehr unter curatedbygirls.com.
FOTOS & STYLING: Sophia by Miriam Marlene Waldner // @miriam_marlene
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