Nachhaltigkeit und Urlaub sind kaum miteinander vereinbar – auf den ersten Blick nur, wenn einem ein Aufenthalt im heimischen Balkonien als Jahrespause genügt. Und wenn Flüge nur schwer umweltschonender gestaltet werden können, dann bleibt noch die Möglichkeit, bei der Wahl des Hotels darauf zu achten, so nachhaltig wie möglich zu buchen.
Nicht erst seit die Klimaaktivistin Greta Thunberg 15 Tage lang den Atlantik auf einem „Zero-Emmissions“ Segelschiff überquerte, stellen sich Urlauber die Frage, wie sich Reisen möglichst umweltschonend und nachhaltig gestalten lassen. Die Klimaaktivistin wollte mit ihrer Aktion verdeutlichen, wie umweltschädlich Langstreckenflüge sind und, dass adäquate Alternativen mit um einen möglichst geringen ökologischen Fußabdruck kaum vorhanden sind. Ein Aspekt des Reisens lässt sich jedoch bereits heute umweltschonender gestalten: Ist man aber erst einmal am Urlaubsort angekommen, ist es durchaus möglich, eine Unterkunft zu finden, die Nachhaltigkeit priorisiert. So können beispielsweise einzelne Komponenten wie die Verpflegung der Gäste mit recht wenigen Mitteln möglichst plastikfrei und müllarm gestaltet werden und auch Aufräumaktionen an Stränden und in der Umgebung bewirken Großes – man muss es nur wollen. Eine Hotelkette will das und hat sich der Nachhaltigkeit vom Einmal-Strohhalm bis hin zum Energiebezug verschworen.
Umweltfreundlicher Urlaub: Gewusst wie!
Wir haben mit dem Präsidenten der Pionier-Kette Penta Hotels gesprochen. Diese hat die Notwendigkeit einer nachhaltigen Revolution im Urlaubssektor in den vergangenen Jahren immer stärker spüren können und treibt diese nun noch verstärkter an. Welche Bereiche in den insgesamt 28 Standorten bereits implementiert wurden und welche Maßnahmen noch geplant sind, um dem Ziel der C02-Neutraliät immer näher zu kommen, erklärte der Global President Penta Hotels Worldwide Eugéne P.E. Staal uns im Interview.
In der Hotelbranche sieht man wenige Unternehmen, die sich so stark dem Umweltschutz versprochen haben, wie die Penta Hotels. Wie und wann seid ihr zu dem Schluss gekommen, Maßnahmen zu ergreifen und für das Ziel CO2-Neutralität eine Vorreiterrolle einzunehmen und alternative Konzept anzubieten?
Wenn wir die Fakten sehen, dass beispielsweise im Jahr 2050 mehr Plastikteile als Fische in den Weltmeeren schwimmen, sollten wir uns das nicht einfach weiter stillschweigend anhören, sondern selbst die Initiative ergreifen – wir müssen sogar! CO2-Neutralität zu erreichen wird unsere große Herausforderung im nächsten Jahrzehnt. Das wollen wir mit aller Kraft erreichen. Unsere Gäste reagieren mittlerweile immer sensibler auf die Thematik und werden künftig eben dort buchen, wo ein Angebot den eigenen Werten entspricht. Also auch aus geschäftlicher Perspektive ist unsere Entwicklung sinnvoll.
Wie sieht der langfristige Plan aus?
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Das ist erst der Anfang, wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Worauf wir aber bereits jetzt stolz sind, ist die enorme Eigendynamik, die sich unter allen Mitarbeitern entfaltete, nachdem wir auf den grünen Knopf gedrückt hatten. Los ging es in der ersten Woche mit dem Verzicht auf Strohhalme und Plastikartikel in den Badezimmern, es folgte ein komplett plastikfreies Frühstücksbuffet, also keinerlei Einwegartikel mehr. Kleine Erfolge, aber wir haben unsere Gäste auch durch Verbesserungsvorschläge ins Boot geholt, Ideen in Arbeitsgruppen entwickelt, Marktforschung betrieben. Uns ist aber auch klar, dass CO2-Neutralität Investitionen erfordert. Ohne geht es nicht.
Hotels so nachhaltig wie möglich auszurichten ist ein riesiges Unterfangen stellt euch sicher häufig vor schwierige Aufgaben. Welches ist die größte Herausforderung?
Die Energiekosten nehmen im täglichen Betrieb nach den Mitarbeitergehältern den zweitgrößten Anteil unserer Ausgaben ein. Das zwingt uns zu strategischen Maßnahmen und wird der wohl härteste Teil, während der Verzicht auf Plastik die am einfachsten umzusetzende Maßnahme war. Weniger Energieverbrauch sowie effizienterer Umgang mit Ressourcen stehen dabei weit oben auf der Liste. Das startet schon bei unseren Lieferanten, die möglichst lokal aus dem direkten Einzugsgebiet der Hotels angesiedelt sind und so auch Lebensmittel anliefern können, die nicht zum Transport extra eingeschweißt werden müssen. Auch das sind weitergehende Lösungsansätze, um mit den richtigen Partnern und Zulieferern den noch viel zu großen CO2-Fußabdruck schrittweise zu reduzieren.
In Kooperation mit Penta Hotels.
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