Space To Create: Hier sprechen drei Kunst-Vertreter*innen über ihre Arbeit und die Facetten von Sustainable Art

Fotos: Julian Essink
In Dikussionen über Nachhaltigkeit wird die Kunstwelt gerne mal unterschlagen. Bis jetzt: Zum Launch des neuen „Parley“ Sneaker-Pack von adidas treffen wir im Rahmen der „Space to Create”-Kampagne von Sidestep drei Kunst-Vertreter*innen. Sie wachsen nicht nur durch ihren eigenen Style und kreative Arbeit, sondern gestalten auch die Kunstszene von morgen.

Manchmal liegen größere Ressourcen in uns, als wir denken. Klar, eine nachhaltige Zukunft ist in erster Linie die Aufgabe von großen Playern. Wenn es aber zum Beispiel um Verflechtungen mit Kunst geht, können Künstler*innen nicht nur in der Auswahl nachhaltiger Materialien Vorreiter*innen sein. Stattdessen betonen immer mehr von ihnen, wie wichtig es  ist, den kreativen Geist ebenso nachhaltig zu füttern. Zu diesen Köpfen gehören unter anderem drei Protagonist*innen, die wir für dieses Feature zusammen mit Sidestep und adidas treffen: Fabienne Meyer ist Künstlerin und vor allem als Malerin und Digital Artist aktiv; außerdem hat sie ihre eigene PR-Agentur für Fashion- und Lifestyle-Brands gegründet. Ernst van Hoek ist Künstler, Illustrator und Grafikdesigner. Seit zwei Jahren arbeitet er an Collagen aus Papier-Cut-Outs und lässt sich dabei von Henri Matisse inspirieren. Eine weitere Perspektive auf die Kunstwelt zeigt die Galeristin Anahita Sadighi. Als Leiterin von gleich drei Galerien in Berlin hat sie sich schon mit einer Menge Künstler*innen und Arbeitsformen von antikem Werk bis zeitgenössischer Masken-Kunst auseinandergesetzt. Ihr Ziel ist es, unterrepräsentierte Themen innerhalb der Kunstgeschichte sichtbarer zu machen.

Space To Create: Zwischen Style, kreativer Arbeit und nachhaltiger Kunstszene

Als wir uns in Berlin treffen, steht aber eben nicht nur die Kunst, sondern auch ihre Vertreter*innen selbst im Mittelpunkt. Und die „Clean Icons”-Kollektion von adidas Parley: Im Rahmen der Kampagne „Space To Create” von Sidestep enthüllt adidas bekannte Sneaker-Silhouetten mit nachhaltig produziertem Update. Seit 2015 arbeitet die Marke mit der Nonprofit-Organisation Parley For The Oceans zusammen, die sich für die Plastikbereinigung in den Ozeanen einsetzt und aus Plastik recycelte Produkte herstellt. Und genau daraus bestehen in Teilen auch die Sneaker-Modelle der „Clean Icons”-Kollektion. Verschiedene bekannte adidas-Sneaker wurden dafür mit Einsatz des zu 100% recycelten Parley-Plastik neu hergestellt. Der Gedanke dahinter: Ikonische Sneaker-Styles neu zu denken – für den Schritt hin zu einer besseren Zukunft, in der sich Stil und nachhaltige Produktion nicht ausschließen müssen.

Die Kampagne „Space to Create” von Sidestep wiederum hebt künstlerische Talente hervor, die durch ihre Arbeit wachsen und auch ihren Style als Ausdrucksmittel der Persönlichkeit sehen. Und genau zu solchen Talenten gehören Anahita, Ernst und Fabienne. Beim Fotoshooting und Videodreh mit der „Clean Icons“-Kollektion treffen wir sie in einem Berliner Studio und sprechen über ihre Arbeit und die verschiedenen Interpretationen von Nachhaltigkeits-Talk in der Kunstszene.

Gemeinsam langfristige Ziele erreichen – Fabienne Meyer, Künstlerin

Fabienne ist ein Fan von cuten Namen – jedenfalls könnten das ihr Künstlerinnenname „Bings” oder der ihrer Agentur „Supergloo” vermuten lassen. An diesen beiden Herzensprojekten arbeitet Fabienne parallel. Wer sie aber auf Instagram & Co verfolgt, weiß, dass sie ihre Kunst sie schon lange mit besonders großer Leidenschaft verfolgt. „Meine Arbeit steht für kindliche Eindrücke vom Alltäglichen oder Dinge, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben und soll einfach Spaß machen”, sagt Fabienne über ihre Bilder, die sie entweder auf Leinwand malt oder digital anfertigt. „Ich denke, meine Kunst spiegelt mich als Person ziemlich gut wider, durch die verspielten und manchmal verträumten Elemente.” Nicht ganz so verträumt ist die Künstlerin allerdings, wenn es um ihre Vorstellung von Kunst der Zukunft geht: „Eine nachhaltige Kunstszene macht sich für mich dadurch aus, dass wir bewusste Entscheidungen treffen, kleine Läden und Produzent*innen supporten und Materialien wiederverwenden”, so Fabienne. Sie fügt hinzu: „Neben dem ökologischen Aspekt ist Nachhaltigkeit für mich ein Konzept, in dem wir versuchen, gemeinsam langfristige Ziele zu erreichen. Dabei kann es um Umwelt gehen, aber auch um soziale Nachhaltigkeit.” Welche Kunstformen Fabienne sonst noch antreiben, verrät sie uns im Video-Clip. 

Schuhe: adidas Superstar, Jacke von Levi's, Hemd von Daily Paper, Jeans Artist's own, Socken von Maanesten

„Eine nachhaltige Kunstszene macht für mich aus, dass wir bewusste Entscheidungen treffen, kleine Läden und Produzent*innen supporten und Materialien wiederverwenden.”
– Fabienne Meyer aka @bbbings

Schuhe: adidas Forum Bold, Kleid Model's own, Bluse von Arket

Neue, fantastische Utopien: Ernst van Hoek – Künstler, Illustrator, (Grafik-)Designer

Die Arbeiten von Ernst van Hoek – bei Insta bekannt als @ernst_du_coin – lassen sich am Besten mit dem englischen Adjektiv „vibrant” beschreiben. Wie eingangs erwähnt fokussiert sich der Niederländer auf farbintensive Papiercollagen, die von den Henri Matisse inspiriert sind. Zu dieser Arbeit kam Ernst danke seiner Erfahrungen als Grafikdesigner, unter anderem für die Berliner König Galerie und weitere Stationen in Paris und Amsterdam. „Das Schaffen der Cut-Outs ist fast eine klösterliche Arbeit“, erzählt er heute. „Total meditativ und man muss sich schon ein wenig gedulden können.“ Ernst Arbeit dreht sich aber nicht nur um hübsch arrangierte Papierschnipsel: Dem Künstler zufolge stehen seine Motive für die Freiheit des Körpers, der Sexualität und des Geschlechts. Auch spielt für ihn die Schönheit des menschlichen Körpers in all seinen Formen eine Rolle, die Zelebrierung einer queeren Szene und eine „neue fantastische Utopie”. Als Utopie könnte auch die Vorstellung von vollständiger Nachhaltigkeit in vielen Sektoren gelten – auch in der Kunst. Ernst aber findet es wichtig, sich hier nicht entmutigen zu lassen: „Bitte habe nicht die Vorstellung, dass du die Klimakrise auf dieser Welt allein bekämpfen kannst”, rät er. Künstler*innen sollten neben bewussten Konsum und nachhaltiger Produktion nicht auf ihre Arbeit verzichten oder davor zurückschrecken, ihrer Stimme Gehör zu verschaffen, findet Ernst. Stattdessen setzt er auf Support und gemeinschaftliches Handeln im eigenen Umfeld – egal, wo das sein mag: „Eine nachhaltige Kunstszene in 2022 ist viel lokaler und bei Bedarf digital.”

Schuhe: adidas Forum Low, Jacke von Levi's Made & Crafted, Hose von Levi's Vintage Clothing, Schmuck Artist's own

„Bitte habe nicht die Vorstellung, dass du die Klimakrise auf dieser Welt allein bekämpfen kannst. (…) Habe auch keine Angst, deine Stimme hören zu lassen und bitte verzichte als Künstler*in nicht auf dein Schaffen.”
– Ernst van Hoek aka @ernst_du_coin

Schuhe: adidas Stan Smith, Hose von Maison de Faux, Top von Olivia Ballard, Schmuck Artist's own

Kulturelles Erbe für Generationen bewahren: Anahita Sadighi, Galeristin

Die in Teheran geborene Anahita Sadighi positioniert sich als Galeristin nicht nur zwischen Künstler*in und Konsument*in, sondern vermittelt auch innerhalb künstlerischer Welten. Ihre Arbeit beschreibt sie selbst so: „[Sie] steht für einen interkulturellen und interdisziplinären Dialog zwischen Künstler*innen unterschiedlicher Generationen und Herkünfte. Die Programme meiner drei Galerien bestehen nicht nebeneinander, sondern miteinander. So entsteht eine einmalige Kombination antiker und zeitgenössischer Kunst.“ Bei dieser Kombination ist es Anahita besonders wichtig, Schöpfer*innen aus außereuropäischen Kulturen mehr Sichtbarkeit zu geben. Denn auch das ist für sie nachhaltige Kunst: kulturelles Erbe für nachfolgende Generationen zu bewahren. Überhaupt ist Anahitas Sicht auf Sustainable Art längst nicht nur mit Materialien oder Konsum verbunden. „Ich definiere Nachhaltigkeit als respektvolles Miteinander zwischen Menschen, Tieren und der Natur (…)”, überlegt sie. Hier gibt es noch viel zu tun: „Es geht um die Förderung, Verfügbarkeit und Verwendung nachhaltiger Ressourcen und Arbeitsprozesse”, sagt Anahita. Mehr Teamwork, zielfokussierte Arbeit, gleichberechtigte Materialverteilung. Was auch immer dazugehört, mit ihrer Arbeit als Galeristin sitzt Anahita quasi an der Schnittstelle, wo ein nachhaltiger Wandel aller Lebensbereiche auch die Kunst beeinflusst. Zum Glück, oder? „Dieser Wandel (…) bietet erhebliches Potenzial für Inspiration und Kreativität”, findet die Galeristin. Und: „Wir alle können und sollten ihn mitgestalten.”

Schuhe: adidas Forum Bold, Zweiteiler von von Essentiell Antwerp

„Ich definiere Nachhaltigkeit als respektvolles Miteinander zwischen Menschen, Tieren und der Natur. (…) Im Kontext meiner Arbeit bedeutet Nachhaltigkeit sicher auch, kulturelles Erbe für nachfolgende Generationen zu bewahren.”
– Anahita Sadighi aka @berlinartlover

Schuhe: adidas Forum Bold, Jumpsuit von Rianna + Nina

Fotos: Julian Essink 
Directing DOP & Editing: Pol Ferrari @ Willi Artists
Assistant DOP & Colorgrading: Joan Martinez Urango
Styling: Anna K. Baur
Haare/Make-up: Aennikin
Produktion: Jenny Weser 
Interviews: Miriam Woelke
Musik: Reben

Talents: Fabienne Meyer, Ernst van Hoek, Anahita Sadighi

Bezahlte Partnerschaft mit Sidestep. 

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