Sandra Lambeck und Aylin De Silva über Fashion, Friendship und Faith

Sandra Lambeck Editorial
In diesem Editorial seht ihr Sandra Lambeck und Aylin De Silva in aktuellen Herbst-Trends und erfahrt, wie sich ihr persönlicher Style verändert hat, welche Life Lessons sie bereits lernen konnten und was ihnen ihre Freundschaft bedeutet.

Text: Lea Egerer

Content Creatorin und ehemalige TV-Darstellerin Sandra Lambeck ist kürzlich mit ihrer besten Freundin Aylin De Silva unter die Podcaster*innen gegangen. In „90s Babies“ besprechen sie Themen, die sie und ihre Community beschäftigen: Mental Health, Freund*innenschaften, Dating und Coming of Age.

Für BLONDE haben sich Sandra und Aylin in die aktuellen Trends geworfen und sich neu inszeniert. Wie Mode ihren Alltag beeinflusst, was ihre Freund*innenschaft ausmacht und was es für die beiden bedeutet Frau zu sein, haben sie uns im Interview verraten. 

Ihr standet für BLONDE vor der Kamera und habt die Trends der Saison gestylt. Welcher Look hat euch am besten gefallen?
Sandra: Ich hatte zwei Looks, die ich mega fand. Zum einen die Kuhfelljacke mit den ganz großen Haaren. Das ist gerade super trendy und hat mir sehr gefallen. Und dann fand ich den Anzug-Look mit den Chaps mega. Dazu hatte ich meine Haare im Mullet gestylt, das fand ich sehr cool. Ich mag es total zu experimentieren und mich neu zu erfinden. Das konnte ich bei diesem Shooting richtig gut. An Aylin fand ich vor allem den Trench-Coat-Look sehr cool, ein bisschen Old-Money-Style mit den Handschuhen und sehr oversize.
Aylin: Das war auch mein Favorit! Ich muss sagen, dass der Look mit der bordeauxroten Lederkorsage auch echt mega war. Alle Outfits waren wirklich spannend und haben gut zusammen gepasst. Es hat total Spaß gemacht, in die verschiedenen Rollen zu schlüpfen und vor allem mit Sandra vor der Kamera zu stehen.

Sandra Lambeck und Aylin de Silva

Sandra: Mantel: Haderlump, Stiefel: Haderlump, Strumpfhose: Wolford, Aylin: Anzug: Vautrait, Schuhe: Cos, Handschuhe: Stylist Own, Schmuck: Julia Bartsch

Look 1 – Sandra: Mantel: Haderlump, Stiefel: Haderlump, Strumpfhose: Wolford, Aylin: Anzug: Vautrait, Schuhe: Cos, Handschuhe: Stylist Own, Schmuck: Julia Bartsch
Look 2 – Sandra: Full Look: Max Mara, Schmuck: Julia Bartsch, Aylin: Trenchcoat: Vautrait, Socken: Wolford, Handschuhe: Vautrait, Sonnenbrille: Alaïa

Der persönliche Geschmack verändert sich ja immer etwas über die Jahre. Wie würdet ihr euren Stil aktuell beschreiben?
Sandra: Ich stehe gerade sehr auf den Suit and Tie Look – aber es muss im Alltag tragbar sein und nicht zu businessmäßig. Ich liebe außerdem die Tabi-Boots von Martin Margiela. Ich habe mir erst kürzlich mein drittes Paar gekauft. Generell fühle ich mich wohler, wenn ich mehr angezogen bin, mit Blazern und Trenchcoats. Ich liebe aber natürlich auch Tracksuits.
Aylin: Bei mir ist es ein Mix aus einem klassischen Clean-Look mit einem sportlichen Touch.

Seid ihr heute experimentierfreudiger als früher?
Aylin: Ich würde sagen, ich traue mich heute mehr. Ich muss nicht mehr Trends folgen, um mich wohl zu fühlen. Früher hat man sich mehr beeinflussen lassen und weniger seinen persönlichen Geschmack gezeigt. Heute traue ich mich mehr, mein eigenes Ding zu machen. Wenn ich zurückschaue, was ich früher getragen habe, kann ich nur den Kopf schütteln. Aber ich glaube, das geht vielen so. Heute bin ich viel selbstbewusster und traue mich mehr, das zu tragen, worauf ich Lust habe.
Sandra: Ich kann mich da komplett anschließen. Damals war ich wirklich careless mit meinen Outfits. Da hat man einfach ein Croptop angezogen, egal ob es zum Look gepasst hat oder nicht. Ich muss sagen, heute bin ich auf jeden Fall koordinierter und mache mir mehr Gedanken. Ich versuche auch weniger auf Fast Fashion zu setzen, sondern in Klassiker zu investieren, die zeitlos sind und die man wirklich immer tragen kann. Mein Stil ist jetzt bedachter und zeitloser. Wenn ich in 10 Jahren auf meine heutigen Looks zurückblicken werde weiß ich, dass ich sie immer noch gut finden werde. Das ist bei meinen Looks vor 10 Jahren leider nicht der Fall. [lacht]

Sandra Lambeck und Aylin de Silva

Jacke: Samsoe Samsoe, Hose: Sportmax

Sandra Lambeck und Aylin de Silva

Sandra: Ohrringe: Chanel, Haarschmuck: Customized by Stylist, Aylin: Cardigan: Etro, Bralette: Zara, Schmuck: Chanel

Im September habt ihr euren Podcast „90s Babies“ gelauncht. Wie kam die Idee dazu? Was können wir noch erwarten?
Aylin: Die Idee zum Podcast kam relativ spontan. Wir führen sehr oft lange, tiefgehende Gespräche, die wirklich sehr inspirierend sind und haben damals gesagt, das sind Themen, die sollten nicht nur unter uns bleiben. Auch andere Personen können sich dadurch bestärkt fühlen oder vielleicht den nötigen Schub Motivation bekommen. Das wollten wir einfach weitergeben. Es war ein wirklich langer Weg bis hier hin. Wir haben letztes Jahr im Sommer angefangen und jetzt im Herbst ging die erste Folge online. Viele Türen wurden uns verschlossen, aber wir haben nicht aufgegeben und konnten letztendlich durch neu geöffnete Türen gehen. Wir sprechen sehr viel über alles, was unsere Generation – die 90s Babies – beschäftigt, wie ihre Sichtweise auf das Leben ist. Wir sprechen über Mental Health, Freund*innenschaften, Dating.
Sandra: Wir versuchen immer Themen, die uns aktuell beschäftigen in den Podcast zu integrieren. Aylin ist gerade für eine längere Zeit in Houston, Texas, d.h. ihre Erfahrungen dort werden natürlich auch in die nächsten Folgen mit einfließen. Wie ist das Leben dort verglichen mit dem Leben in Berlin, wie ist die Party-Szene, wie unterscheidet sich das Dating in Amerika zu dem in Deutschland? Wir wollen aber auch anderen Leuten eine Plattform geben, auf der sie ihre Sichtweise und die Erfahrungen aus ihrem Leben teilen können. Darauf freuen wir uns in der Zukunft total.

Ihr sprecht im Podcast auch darüber, wie es war in den 90s aufzuwachsen. Was würdet ihr denn eurem jüngeren Ich rückblickend sagen wollen?
Sandra: Ich würde mein jüngeres Ich erst einmal ganz fest drücken. Ich habe das Gefühl, dass ich damals nicht so viele Umarmungen bekommen habe und sich das jetzt im Erwachsenenalter zeigt. Ich hätte ihr außerdem gesagt, dass sie die Zeit mehr genießen soll. Und mehr Journaling! Die Dinge aufschreiben, weil man vergisst so vieles. Das wäre eine tolle Erinnerung an die Zeit.
Aylin: Ich würde sagen: Stress dich nicht! Genieße jeden Moment, jedes Gefühl, jede Emotion. Am Ende des Tages hat eigentlich nichts eine so große Bedeutung.

Sandra Lambeck und Aylin de Silva

Top: Monika Łuczak, Schuhe: Jimmy Choo, Strumpfhose:  Stylist Own

Sandra Lambeck und Aylin de Silva

Cardigan: Etro, Bralette: Zara, Strumpfhose: Customized by Stylist, Schuhe: Jimmy Choo, Schmuck: Chanel

Was war eure größte Life Lesson?
Aylin: Bei mir ist es auf jeden Fall meine Beziehung zu Gott. Das hat meine Sichtweise auf das Leben komplett geändert; ich bin viel entspannter und weiß, dass alles einen Grund hat. Ich bin früher schon in die Kirche gegangen und wurde getauft und konfirmiert, habe aber dann im Teenageralter den Bezug zum Glauben verloren. In den letzten fünf Jahren habe ich wieder zurückgefunden. Darüber bin ich sehr froh, das ist wirklich eine große Bereicherung in meinem Leben.

Macht der Glaube auch einen Teil eurer Freundschaft aus?
Aylin: Ja, definitiv. Sandra hat mir eben erst einen Worship-Song geschickt. Wir gehen zusammen zur Kirche, wir führen viele Gespräche über Gott und unseren Glauben. Das ist wirklich ein großer und auch wichtiger Teil unserer Freundschaft.
Sandra: Nächstes Jahr wollen wir auch mehr zur Bible-Study gehen. Ich habe das Gefühl, dass unsere Freundschaft durch den gemeinsamen Glauben noch stärker geworden ist und uns noch näher zusammengebracht hat. Es ist etwas ganz Besonderes, den gleichen Glauben zu leben und diese Erfahrung teilen zu können.

Bist du ebenfalls mit dem Glauben aufgewachsen, Sandra?
Sandra: Ich glaube, es ist in vielen afrikanischen Haushalten normal, dass man von klein auf in die Kirche geht. Bei mir war es aber ähnlich wie bei Aylin: In der Pubertät findet man andere Sachen spannender. Ich würde nicht sagen, dass ich den Bezug verloren habe, denn ich wusste immer, dass Gott da ist, ich habe meinen Glauben nur nicht so aktiv ausgelebt wie ich es heute tue. Seit meine Tochter da ist, gehe ich auch wieder regelmäßig in die Kirche.

Look 1 – Sandra: Top: Monika Łuczak, Schuhe: Jimmy Choo, Strumpfhose:  Stylist Own, Sonnenbrille: Alaïa, Aylin: Jacke und Hose: Rotate by Birger Christensen
Look 2 – Sandra: Anzug: Sportmax, Schuhe: Ferragamo, Tasche: Nanushka

Sandra Lambeck und Aylin de Silva

Schmuck: Chanel

Was schätzt ihr an einander am meisten?
Sandra: Ich schätze an Aylin, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt. Ich muss mich nie fragen, ob etwas nicht stimmt, sie sagt es mir ganz einfach. Das findet man wirklich selten.
Aylin: Ich bin nicht sehr emotional und nicht sehr offen. Ich brauche Zeit, um mit Menschen warm zu werden. Es fällt mir schwer, über meine Gefühle und Probleme zu sprechen, aber mit Sandra ist das anders. Ich weiß, dass ich mit ihr immer über alles reden kann.

Wann fühlt ihr euch am stärksten?
Aylin: Wenn ich weiß, dass es all den Menschen, die mir wichtig sind, gut geht.
Sandra: Ich fühle mich am stärksten, wenn alle unsere Freund*innen zusammen sind und eine gute Zeit haben, in der wir lachen, tolle Erfahrungen machen können und Erinnerungen schaffen.

Sandra Lambeck und Aylin de Silva

Top: Monika Łuczak, Ohrringe: Wens

 

Was gefällt euch am meisten daran Frau zu sein?
Sandra: Die Vielfalt. An allem. Von Beauty über Mode. Aber auch, dass ich frei über meine Gefühle reden kann, ohne dass ich verurteilt werde. Ich merke das vor allem seit ich Mutter bin, ich habe eine Tochter und habe die tolle Aufgabe eine Frau großzuziehen und darf ihr Vorbild sein.
Aylin: Wenn ich darüber nachdenke, was mir am meisten daran gefällt, eine Frau zu sein, muss ich darüber nachdenken, warum ich kein Mann sein möchte. Wir Frauen sind fürsorglich, wir geben so viel, wir sind für andere da. Das ist für mich das Schönste am Frausein.

Fotos: Tonya Matyu
Styling & Creative Direction: Anastasia Scheel
Haare: Oliver Hildebrandt
Make-up: Felix Stößer
Styling-Assistenz: Tracy Ahimie, Lena Braatz, André Rosenberg
Haar-Assistenz: Michelle Mosler

Noch mehr spannende Interviews findet ihr hier:
Warum wir eine Coming of Age-Serie wie „Schwarze Früchte“ dringend brauchten
Embracing Change – Coverstar Vivian Bénard über ihren Neuanfang
Kynd Hair: Pflanzliches Kunsthaar für mehr Kindness für Kopf und Umwelt

Mehr von BLONDE MAGAZINE

Echoes: Auf der Suche der nach einem Zuhause und sich selbst

Sich ein eigenes Zuhause aufzubauen gehört irgendwie zum Erwachsenwerden dazu. Fotografin Julia...
Read More