Die Ode ans Homeoffice – zuhause arbeiten für Optimist*innen

Foto: Catherina Schurmann
Ab sofort entfällt die Home-Office-Pflicht. Ihren Platz nehmen erneut Fragen dazu ein, wie und wo wir in Zukunft arbeiten wollen. Unsere Autorin sprach sich schon zu Beginn der Pandemie für das Homeoffice aus – sofern möglich. Dies ist schon fast ein Liebesbrief ans von Zuhause aus arbeiten.

Oben hui und unten pfui – das könnte jemand sagen, der mein Outfit für die Video-Konferenz heute gesehen hat. Oben angezogen, unten noch in der Pyjama-Hose. Ich liebe es, fühlt sich also gar nicht nach pfui an. Auch nicht, dass sich mein Hund gerade an mich schmiegt, während ich diese Zeilen schreibe, ergo arbeite. Bei aller Unsicherheit bezüglich der aktuellen Gesundheits- und Wirtschaftslage, hat der Wahnsinn in der Möglichkeit des Homeoffice manchmal auch sein Gutes. Wer kann versucht, zuhause zu arbeiten, schützt die Mitmenschen – aber vor allem erproben wir mit dem Homeoffice ein moderneres, flexibleres Arbeitsmodell.

Anm: Dieser Beitrag wurde ursprünglich am 16. März 2020 veröffentlicht.

Der Wind, der Zuhause weht, ist ein gutes Arbeitsklima

Klar, es gibt ein paar Fallen zu umgehen – die Freelancer wissen, wovon ich spreche. Wichtig ist, sein Zuhause als professionellen Arbeitsraum zu sehen. Da stört zwar der Pyjama nicht, aber es empfiehlt sich schon, sich an den Schreibtisch zu setzen. Wer ernsthaft daheim arbeiten will, professionalisiert sich soweit, dass die Arbeitszeiten wie sonst auch gelten, man die Mittagspause einhält und ansprechbar für Kolleg*innen ist.

Aber sonst? Jetzt wieder zum guten Teil: Ist es nicht schön, mal wieder konzentriert an einer Sache zu arbeiten, ohne von den Kolleg*innen rausgerissen zu werden, von denen man sich sonst nur zu gern ablenken lassen will? Macht ja auch Spaß zu schnacken. Aber immer wenn ich Homeoffice mache, fällt mir auf, wieviel ich schaffen und in der Pause trotzdem mal schnell eine Waschmaschine füllen kann. Außerdem bin ich ausgeschlafener, denn ich spare mir den Arbeitsweg. Und bin abends wieder früher frei, richtig, denn auch da spare ich mir den Arbeitsweg.

Homeoffice als Diktat?

Ich fühle mich jedenfalls privilegiert, dass ich eine Wahl habe und muggel mich gern zum Arbeiten ein. Aber klar doch: Abgesehen von aktuellen Vorgaben muss jede*r für sich selbst entscheiden, ob man Typ Homeoffice ist oder nicht. Es gibt Menschen, die können sich eben im Büro besser konzentrieren. Die lenken sich gerade erst ab mit den vielen Möglichkeiten und unerledigten Dingen zuhause. Ich lieb es einfach, selbstverantwortlich meinen Berufsalltag zu takten. Jetzt schauen wir mal, ob das auch großflächig in Deutschland funktioniert, solange der Coronavirus noch unter uns weilt.

Text: Edith Loehle

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