Im Teufelskreis: Schauspielerin Sira-Anna Faal zwischen Superkräften, neuer EP und ihrer aktuellen Serie „Pauline”

Statt Flugzeuge hat Pauline mit 19 Jahren ein Dämonenbaby im Bauch. Ihr Leben hatte sie definitiv anders geplant. Wir haben mit der „Pauline”-Schauspielerin Sira-Anna Faal über ihre damaligen Pläne nach dem Abi und Ähnlichkeiten mit ihrer Serienfigur gesprochen.

Stellt euch vor ihr steht kurz vor dem Abi und habt die Aussicht auf ein Stipendium, welches euch ein Medizinstudium in England ermöglichen würde. Klingt für viele nach einer Traumvorstellung und für die Protagonistin Pauline aus der gleichnamigen Disney+ Serie scheint dies Realität werden zu können. Nur leider findet sie nach einem One-Night-Stand heraus, dass sie schwanger ist. Als würde diese Nachricht nicht allein schon genügen, um Paulines Welt ordentlich auf den Kopf zu stellen, findet sie mit der Zeit heraus, dass sie nicht nur übernatürliche Kräfte entwickelt, sondern auch das Kind des Sohn des Teufels in sich trägt. Der ganz normale Teenager-Alltag also.

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Abseits von Superkräften und Dämonenbabys hatte die Schauspielerin Sira-Anna Faal, die hinter der Figur der Pauline steckt, ein gar nicht so anderes Leben mit 19, wie sie selbst sagt. Doch obwohl aus ihrem Traum vom Auslandsaufenthalt nichts geworden ist, ist Sira ihren Weg gegangen. Nach Serien wie „Druck” und „Becoming Charlie” oder dem Film „The Ordinaries” ist sie ab sofort in „Pauline” neben ihren Kolleg*innen Ludger Bökelmann, Lukas von Horbatschewsky, Nikeata Thompson und Andrea Sawatzki in sechs spannenden Folgen zu sehen. Was sie von der Serie überzeugt hat und wohin sie fährt, wenn sie Mal abschalten muss, hat uns Sira im Interview erzählt.

Welche Superkraft hättest du gerne und warum?
Telepathie. Ich glaube, das ist ganz praktisch für mich [im Job].

Abgesehen von einem Dämonen-Baby, ist Pauline eine ambitionierte 19-Jährige, die wie viele andere aus ihrer Stadt rauswill. Wie warst du mit 19?
2020 war ich 19. Das war in der Corona-Zeit, was auf jeden Fall eine große Rolle gespielt hat. Ich wollte nämlich auch nach dem Abi ins Ausland und ich tatsächlich ebenfalls Medizin studieren, was funny ist. Oder Psychologie. Aber es hat nicht geklappt, weil die Pandemie kam und dann die ganzen Ersparnisse für Corona draufgingen. Aber eigentlich hatten wir einen ganz ähnlichen Plan.

Also hattest du wie Pauline eine klare Vorstellung, wie deine Zukunft aussehen soll?
Ja, ich hatte es durchgeplant. Also es kam kein Monster-Baby. (lacht) Aber Corona war auch schon eine Art Monster.

In welchen Dingen ähnelst du deinem Charakter Pauline und in welchen Dingen nicht?
Ich bin einfach ein bisschen älter als sie. Ich habe immer gesagt, dass Pauline mich an mein jüngeres Ich erinnert. Wir sind beide sehr impulsiv, aber auch willensstark und entschlossen. Auch bei drastischen Entscheidungen manchmal. Im Positiven wie im Negativen. Ich mag sie einfach.

Gibt es denn eine Eigenschaft an ihr, die du gerne hättest oder die du sehr schätzt?
Ich wäre gerne noch ein bisschen besser in der Schule gewesen. Pauline sagt auch immer, was sie denkt bzw. kann sich ausdrücken und ist jetzt nicht unbedingt das stille Mäuschen. Ich finde das echt gut. Das hätte ich auch gerne mehr gekonnt in dem Alter.

Pauline flüchtet sich in der Serie in die Hütte ihres Vaters. Wohin gehst du, wenn du Zeit für dich selbst haben willst?
Das Haus von meinem Opa. Er hat in Brandenburg ein Haus, wo er auch eine Tanne für mich gepflanzt hat, als ich geboren wurde. Da fahre ich gerne mal mit ihm hin. Ich finde es sehr schön dort und dann gehen wir spazieren und sowas.

Wie unterscheidet sich „Pauline” von deinen bisherigen Film- und Serien-Projekten?
Ich mache Filme noch nicht ganz so lange. Aber von dem, was ich jetzt mitbekommen oder auch welche Drehbücher ich gelesen habe, hat „Pauline” einen sehr eigenen Charakter. Auch, wenn wir immer wieder Elemente sehen, die es schon mal gab im Film, hat die Serie eine Persönlichkeit. Da saßen wirklich Leute hinter, die richtig Lust drauf hatten, die das wirklich machen wollten und sich das nicht haben verfälschen lassen. Da bin ich echt happy.

Was hat dich an der Rolle am meisten gereizt?
Dass sie Superkräfte hat. (lacht) Nein, dass sie einfach eine coole, unabhängige Frau ist in so einem jungen Alter schon. Das fand ich echt schön zu sehen.

Wie bereitet man sich auf eine Rolle/Serie vor, in der es viele übernatürliche Momente gibt?
Wir hatten Stuntproben, das durfte ich wirklich auch machen. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar, denn es war super spaßig. Wir hatten aber auch eine Coachin und mit ihr ging es ums Schauspiel an sich. Auch, wie groß du die Emotionen zeigen musst in Situationen, die wir alle noch nicht erlebt haben und wie man das realistisch spielt. Was man vielleicht fühlen würde, wenn man gerade etwas in die Luft gejagt hat zum Beispiel.

Was ist deine liebste Erinnerung an die Serie?
Eine könnte ich nicht sagen. Ich vermisse das Team unglaublich doll. Es war wie eine Familie. Man wusste genau, wer wie viel Kaffee am Morgen braucht, wie der gemacht werden muss und ob jemand mal wieder länger unterwegs war. Irgendwie haben wir uns alle gegenseitig unter die Arme gegriffen. Ich habe wirklich viel Spaß gehabt.

Du hast vor kurzem deine EP „Paradies Berlin” veröffentlicht. Wie kommt für dich Musik und Schauspielerei zusammen?
Also Timing-technisch bin ich auf jeden Fall noch daran, das zu optimieren. Ich habe Castings, dann bekomme ich vielleicht eine Zusage und bevor ich anfange zu drehen, mache ich die Songs fertig – immer in den Zwischenräumen eben. Auch die Videos entstehen dann und während oder nach den Drehs sind die Releases. Sodass ich eigentlich nicht so viel freihabe, denn ich weiß nicht, was ich mit meiner freien Zeit machen soll. Aber es funktioniert echt gut so.

Was kam denn bei dir zuerst, Musik oder Schauspiel?
Tatsächlich Musik, aber noch im Kinderzimmer.

Könntest bzw. möchtest du dich entscheiden zwischen beiden?
Wenn ich mich für einen Job entscheiden würde, würde ich schon immer Schauspiel als Beruf machen. Musik kann man immer machen. Warum ich das herausbringe ist einfach, weil ich es gerne teilen möchte. Aber das ist nichts, wo ich jetzt unbedingt ein festes Standbein haben muss. Das ist eher einfach, weil ich es liebe. Und Schauspieler ist mein Job und Leidenschaft.

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