Mode, Beauty oder Skincare – für das Design ihrer Kollektionen und Produkte lassen sich Kreateur*innen immer auch von Formen und Silhouetten beeinflussen. Wie das aktuell mal deutlich, mal subtil umgesetzt wird, zeigen die folgenden 5 Projekte.
Form follows function oder doch andersrum? Für die folgenden Projekte könnte beides stimmen. Natürlich ist die Inspiration durch Silhouetten und Shapes automatisch Teil eines jeden Designprozess‘, egal um welche Produktklasse es geht. Ganz so offensichtlich lassen sich die äußeren Linien aber nicht immer finden – deshalb haben wir uns die Formgebung der folgenden Items mal genauer angeschaut.
Mode: Carhartt WIP x Civilist
Verzerrte Formen, Smileys, die durch die Gegend fliegen und im Hintergrund wabernde Lichter und Schatten. Hört sich an wie ein dystopischer Romananfang – oder vielleicht doch wie ein ganz normaler Abend, der gerade vorbeizieht? Ist aber keines der beiden Szenarios, sondern ein Print aus der neuen Collab von Carhartt WIP und Civilist. Die Brand und der Berliner Skateshop haben sich jüngst für eine neunteilige Kollektion zusammengetan. Und genau darin soll es viel mehr „playful” zugehen, als das Szenario am Anfang vermuten lässt. Deshalb noch mal zur Klarstellung: Der verzerrte Smiley-Print stammt von einem Hemd der Kollektion, das trotz seines geraden Schnitts Formen und Farben zelebriert und genderless getragen werden kann. Teil der Kollektion sind außerdem zu den Looks passende Skatedecks, auf denen der Print erweitert wird. Wer noch genauer auf die verzerrten Smileys schaut, erkennt dass die Logos beider Marken als Augen und Mund designt sind. Das könnte eine Referenz an die grafisch gestalteten Basics sein, die zur Mode-Range von Civilist gehören. Oder das Ganze ist doch eine kleine Halluzination, deren Form wir erst mit der Zeit erkennen…
Interior: Honey Dijon x Etsy
Es geht weiter mit den formverliebten Kollabos, diesmal aber in Sachen Interior: Quasi einmal durch das Spektrum geometrischer Silhouetten reist DJ-Multitalent und trans* Aktivistin Honey Dijon in ihrer limitierten Collab zusammen mit dem Online-Shop Etsy. Soll heißen, dass fast jedes der Deko- und Accessoire-Teile der Kollektion prägnante Linien, Formen und Shapes aufweist. 10 Designer*innen und Kreateur*innen der Plattform haben dafür ihr eigenes handwerkliches Talent mit Dijons Kreativität vereint. So zum Beispiel Hannah Simpson und ihre ovalen Tropfen-Vasen. Die sind unter anderem inspiriert von Voguing-Tanzposen. „Ich liebe die ungewöhnlichen Konturen und hoffe, dass sie anderen zeigen, wie viele unterschiedliche Formen Schönheit haben kann”, sagt Honey Dijon dazu. Mehr Silhouetten von Dijons Schönheitskonzept gibt’s außerdem in Form von Kunstdrucken, Haltern für Räucherstäbchen, Wandspiegeln, Spielkarten oder Ohrringen mit der Botschaft „Black Trans Lives Matter”.
Beauty: Byredo Make-Up
Die unangefochtenen König*innen in Sachen Make-Up-Verpackungsdesign sind Ben Gorham und Isamaya Ffrench. Vor kurzem haben der Gründer der Hypebrand Byredo und die Make-Up-Ikone gemeinsam „Byredo Make-Up“ gelauncht und den klaren Stil der Marke auf das Packaging der Produkte übertragen. Wobei das Wort „klar“ hier irreführend ist, schließlich geht es bei diesem Design um alles, nur nicht „klare” oder gerade Linien. Für Byredo-Gründer Gorham ist die besondere, äußere Silhouette seiner Beauty-Produkte genauso wichtig wie das, was drin steckt. „Du berührst sie, spielst mit ihnen und trägst sie mit dir rum. Diese Objekte sind greifbar, persönlich und sinnlich”, sagt er über die Mascara, Lippenstifte und -balms, Color Sticks und Eyeshadow-Palette. Natürlich hält die Qualität des Make-Ups auch in der Anwendung, was sie verspricht. Vielseitige Produkte wie die Color Sticks könnten ihre Träger*innen zum Beispiel dazu motivieren, sie im Gesicht selbst kreativ einzusetzen – mehr dazu hier.
Heater-Device: glo
Kein Feuerzeug, keine Fernbedienung, kein nostalgischer MP3-Player der 2000er, sondern ein Tabakheater ist das Device von glo. Mit runden Formen und glatten Oberflächen gleitet es aber genauso leicht in die Tasche wie seine optischen Verwandten. Darüber hinaus bleibt das Design minimalistisch. Je nach Farbwahl wechselt die Oberfläche mehr oder weniger deutlich zwischen einer matten Mitte und glänzenden Seitenrändern. So kennen es Nutzer*innen zum Beispiel vom Smartphone – und da erleben wir ja auch gerade eine Rückkehr zu abgerundeten Silhouetten.
Skincare: Aesop Serum
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Okay, die Skincare-Brand Aesop ist weniger bekannt für abstrakte Packagings, dafür aber beliebt für präzisen und unveränderten Silhouetten ihrer Produkte. Das gilt auch für die klassische Flasche, in der sich das „Parsley Seed Anti-Oxidant Intense Serum” versteckt. Und trotz der schlichten Hülle müssen wir das nicht vorenthalten – immerhin orientiert sich das Serum in seiner Zusammensetzung im weitesten Sinne an den Gebäudeformen und Silhouetten, die viele von uns täglich umgeben. Klarer gesagt: Das Serum soll speziell für in Städten lebende Menschen gedacht sein. Mit anti-oxidativer Wirkung dank atmungsaktivem Film aus Rotalgen und Tarakernmehl soll es vor Luftverschmutzungen schützen. Unabhängig vom Wohnort spendet das Serum dann noch zusätzlich Feuchtigkeit und Stärke für alle Hauttypen. Wer sich aber weniger für urbane Welten interessiert, wartet besser noch bis September – da kündigen sich drei neue Aesop-Düfte an. Die sind inspiriert von Küste, Meer und wilden Wäldern – also den Formen der Natur.
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